Vor dem Rathaus war im März kaum etwas los. Schuld daran ist die Corona-Pandemie.

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Wien – Für die Wiener Unternehmen hatte Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) am Mittwoch eine klare Botschaft: "Wir wollen euch wettbewerbsfähig machen, um mit den Großen mithalten zu können", sagte Hanke bei einer Pressekonferenz. Er kündigte ein Förderpaket von insgesamt 15 Millionen Euro an.

"Wien online" heißt der Topf, aus dem Förderungen von bis zu 10.000 Euro ausbezahlt werden sollen. Bei einer Förderquote von 75 Prozent – drei Viertel der Investitionskosten übernimmt die Stadt – sollen Wiener Betriebe dabei unterstützt werden, möglichst rasch mit Onlineshops Fuß zu fassen oder ihr Onlinegeschäft auszubauen.

Wirtschaftsagentur Wien

Gefördert würden sowohl Investitionen in Hardware wie Barcode-Scanner als auch Ausgaben für Software, so Hanke. Aber auch für Beratung oder den Aufbau einer Versandlogistik sei Geld da. Neben vielen negativen Gesichtern habe die Corona-Krise auch ein positives: die Chance für Unternehmen, bei der Digitalisierung rasch voranzukommen.

Konkurrenz für Amazon

Damit Wiener Firmen auch ein Stückweit gegen Internetriesen wie Amazon oder Zalando bestehen können, müssen aber auch die Kunden mitspielen. An die Wiener Konsumenten wandte sich Hanke mit der Bitte, sie mögen doch bei heimischen Betrieben einkaufen – es gehe darum, die Umsätze in der eigenen Stadt zu unterstützen.

Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) sieht neben vielen negativen Gesichtern der Corona-Krise auch ein positives: die Chance für Unternehmen, bei der Digitalisierung rasch voranzukommen.
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Hans Arsenovic, Wirtschaftssprecher der Wiener Grünen, bezeichnete die Maßnahme als gute Ergänzung zum 38-Milliarden-Hilfspaket des Bundes. Die Stadt stelle hier Förderungen auf für Zielgruppen, "die vom Bund nicht so gut abgedeckt werden".

Zwei weitere Töpfe

Wie auch schon die vorangegangene Homeoffice-Förderung in Höhe von zehn Millionen Euro wird "Wien online" über die Wirtschaftsagentur abgewickelt. Geschäftsführer Gerhard Hirczi stellte bei der Gelegenheit noch zwei weitere Förderschienen vor. Bei der Aktion "Innovate 4 Vienna" werden je bis zu 200.000 Euro für innovative Ideen zur Bewältigung der Corona-Krise – von Schutzbekleidung über Testverfahren bis zu digitalen Lösungen für Social Distancing – zugeschossen.

Die Kreativwirtschaft ist wiederum beim Wettbewerb "Creatives for Vienna" aufgerufen, Vorschläge für das Leben in der Stadt nach der Krise zu entwickeln. Überzeugende Einreichungen werden mit je 5.000 Euro bedacht. (APA, luis, 22.4.2020)