Zahlreiche Geschäfte sind mittlerweile wieder geöffnet – und dennoch bangen sie um ihre wirtschaftliche Zukunft. Denn nach wie vor fallen viele Unternehmen durch das Hilfsnetz des Härtefallfonds.

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Wien – Am Montag ist die zweite Phase des Härtefallfonds angelaufen. In dieser können Klein- und Einpersonenunternehmen, die aufgrund der Corona-Krise herbe Einkommensverluste hinnehmen müssen, bis zu 6.000 Euro an Unterstützung erhalten. Die bereits ausgezahlten 500 beziehungsweise 1.000 Euro aus der ersten Phase des Fonds werden dabei allerdings abgezogen. Nicht nur das sorgt für Kritik, sondern auch das komplizierte Berechnungsmodell sowie die Richtlinien, die aus Sicht zahlreicher Unternehmer praxisfremd sind.

Denn in der zweiten Phase wird, vereinfacht gesagt, der tatsächliche Dienstentgang – jeweils im März/April, April/Mai und Mai/Juni – mit einem vergangenen durchschnittlichen Monatseinkommen verglichen. Das Problem für viele Betriebe: Oft werden Honorare erst Wochen nach Erledigung des tatsächlichen Auftrags bezahlt. Damit haben Unternehmer zwar Eingänge am Konto, ihre Aufträge bleiben aber weiter aus – und schmälern den Anspruch auf Geld aus dem Härtefallfonds. In vielen Branchen sorgen zudem saisonale Einkommensschwankungen für eine Schräglage.

WKO will Kriterien ausweiten

Zwar wurden die Kriterien für den Hilfstopf in den vergangenen Wochen gelockert, laut Wirtschaftskammer reicht das aber noch nicht aus. Wie DER STANDARD in Erfahrung bringen konnte, will sich die Kammer für eine erneute Ausweitung der Richtlinien einsetzen. Konkreteres zu den Plänen wurde vorerst nicht genannt.

In der ersten Phase haben mehr als 137.000 Unternehmen Mittel aus dem Härtefallfonds beantragt. Der Topf wurden von der Regierung von einer auf zwei Milliarden Euro erhöht. (lauf, 22.4.2020)