Kanzler Sebastian Kurz war am Mittwoch Gast in der ARD-Sendung "Maischberger – Die Woche".

Foto: screenshot, maischberger

Böse österreichische Journalisten unterstellen Sebastian Kurz ja so einiges – zumindest nach der Meinung von Sebastian Kurz. Was sie ihm nicht unterstellen können: dass er sich nicht stets treu bliebe.

Eindrucksvoll zeigte das der Kanzler am Mittwoch bei der Fortsetzung seiner Tradition "Neuigkeiten immer in Interviews mit ausländischen TV-Sendern verkünden". Nach CNN war diesmal Sandra Maischberger auf ARD dran. Da stellte der Kanzler "verlockende Aussichten in den Raum" (Zitat Maischberger), nicht nur für potenzielle deutsche Urlauber. Weil wir Ösis so "diszipliniert waren", lässt Kurz die Ausgangsbeschränkungen mit Ende April auslaufen. Hurra!

Zu Ischgl musste Kurz auch nicht viel sagen, es gab praktischerweise einen kurzen Sendeausfall. Nur so viel: Er spiele das "Blame-Game", wer schuld sei an der Verbreitung des Virus in Europa, nicht mit – um dann geschickt einzuflechten, dass es eine Studie gebe, die München als Verbreitungsherd nenne.

Man nahm es ihm bei Maischberger nicht übel. Der Journalist Wolfram Weimer, zu Gast im Studio, lobte Kurz für seine "Tonalität seriöser Verantwortlichkeit", Robin Alexander von der "Welt" erwähnte seinen "Mut". Anna Planken vom ARD-"Morgenmagazin" war gar nicht böse, dass sie sich in Salzburg beim Skifahren angesteckt hatte. Na dann, alles gut für uns und Kurz! (Petra Stuiber, 23.4.2020)