Wer in den letzten Jahren nach Smartphones gesucht hat, die flotte Hardware zu vergleichsweise erschwinglichen Preisen bieten, dem standen einige Optionen offen. Etwa Huawei und dessen Abkömmling Honor, Oneplus oder Geräte von Xiaomi.

Doch die Zeiten haben sich geändert und die Preise steigen lassen. Für Xiaomi-Schnäppchen muss man zu dessen Spin-off Redmi schauen, OnePlus ist ebenfalls in höhere Kostensphären vorgedrungen, und Huawei darf keine Google-Services mehr vorinstallieren. Letzteres dürfte sich bald in deutlichen Absatzrückgängen bemerkbar machen. Das nutzt ein relativ junger Konkurrent, um sich neue Märkte, darunter auch Österreich, zu erschließen: Realme.

Das Realme 6
Argus World

Oppo-Spin-off

Der Name dürfte hierzulande noch den wenigsten bekannt sein. Realme ist eine Tochter von Oppo, dem derzeit viertgrößten Handyhersteller der Welt, aus dem auch schon Oneplus hervorgegangen ist. Der Konzern im Hintergrund nennt sich wiederum BBK Electronics und hat mit Vivo noch einen weiteren großen Smartphone-Produzenten im "Sortiment".

Realme wurde offiziell am 4. Mai 2018 in Shenzhen noch als "Oppo Real" gegründet und brachte im gleichen Monat das erste Handy, Realme 1, am Hoffnungsmarkt Indien an den Start. Wenige Monate später wurde man zur eigenständigen Marke. Ein Jahr nach dem Start landete man auch in China und Taiwan. Später dehnte man das Geschäft auf weitere asiatische Märkte aus, ehe man auch in Europa und Australien ankam. Schon länger gibt es die Handys etwa in Großbritannien, Spanien, Russland und Italien. Im Oktober 2019 expandierte man zudem nach Australien.

Beim Marketing legt man es an wie Huaweis Honor. Man richtet sich an jüngere Kundschaft, die Geräte kommen in bunter Ausgestaltung. Die Hardware ist in der Regel eine "Zweitverwertung" von Oppo-Vorlagen.

Das Realme 6.
Foto: Realme

Realme 6, 6i und C3

Österreich wäre eigentlich schon früher an der Reihe gewesen, doch die Situation rund um die Coronavirus-Pandemie führte zu Verzögerungen. Anfang Mai ist es nun so weit, dann bringt Realme das Realme 6, 6i und C3 hierzulande an den Start. Aus dem Umfeld der Firma konnte der STANDARD zudem in Erfahrung bringen, dass auch das aktuelle Flaggschiff Realme X50 Pro seinen Weg in die Alpenrepublik finden wird – wahrscheinlich Ende Mai.

Der Star unter den drei bereits bestätigten Handys ist das Anfang März vorgestellte Realme 6. Es läuft mit dem Mediatek-G90T-Prozessor, dem aktuellen stärksten Smartphonechip, den der taiwanische Anbieter im Sortiment hat. Je nach Variante gibt es dazu vier oder acht GB RAM und 64 oder 128 GB Onboardspeicher. Welche Ausführungen verfügbar sein werden, ist noch nicht bekannt.

Das Realme 6i.
Foto: Realme

Starke Spezifikationen

Beim Bildschirm setzt man auf ein IPS-Panel mit 6,5 Zoll Diagonale, 2.400 x 1.080 Pixel und einer Auffrischungsrate von bis zu 90 Hertz. Das Handy unterstützt zwei SIM-Karten und bietet eine zusätzlichen Steckplatz für eine Speichererweiterung per Micro-SD-Karte. Für schnelles Entsperren dient ein seitlich angebrachter Fingerabdruckscanner.

Die Kamera arbeitet mit vier Sensoren: Weitwinkel mit 64 Megapixel, Ultraweit mit acht Megapixel, eine Makrokamera mit zwei Megapixel und ein Tiefensensor, dessen Auflösung ebenfalls mit zwei Megapixel angegeben wird. Optische Bildstabilisierung gibt es nicht. Die Frontkamera operiert mit 16 Megapixel.

Das Realme C3.
Foto: Realme

Konnektivität gibt es über LTE, ac-WLAN, Bluetooth 5.0 und NFC. Der Akku kommt auf 4.300 mAh und unterstützt schnelles Aufladen mit einer Leistung von bis zu 30 Watt über den USB-C-Anschluss des Telefons. Vorinstalliert ist Android 10 mit der eigenen "Realme UI"-Oberfläche.

Das Realme 6i und C3 setzen auf abgespeckte Spezifikationen, etwa in Hinblick auf Prozessor, Speicherausstattung und Kamera. Das 6i positioniert sich dabei in der Mittelklasse, das C3 soll vor allem als recht leistungsfähiges Einsteigermodell in niedrigeren Preissegmenten punkten. Österreich-Preise wurden noch nicht genannt. Anhaltspunkte liefern aber andere Länder. Das Realme 6 wird aktuell ab etwa 230 Euro gehandelt, das 6i ab 160 Euro und das C3 ab 120 Euro.

Das Realme X50 Pro.
Foto: Realme

X50 Pro

Eine Liga über dem Realme 6 spielt das X50 Pro. Es läuft mit dem Snapdragon 865, der in den meisten High-End-Handys dieses Frühjahrs verbaut ist, und unterstützt auch das 5G-Netzwerk. Dazu gibt es 6, 8 oder 12 GB RAM und 128 oder 256 GB Speicher. Der 6,4-Zoll-Bildschirm bietet 90 Hertz und HDR-Support und wird über einen Fingerabdruckscanner unter dem Display entsperrt.

Die Quadkamera wartet mit einer Kombination aus 64, 12, 8 und zwei Megapixel (Weitwinkel, Ultraweit, Telefoto, Tiefensensor) auf und bringt zweifachen optischen Zoom mit. Die Frontkamera besteht aus einem dualen Modul mit 32 MP (Weitwinkel) und 8 MP (Ultraweit).

Mit an Bord ist auch Unterstützung für ax-WLAN, Bluetooth 5.1 und NFC. Der Akku bietet 4.200 mAh und lässt sich mittels "Super Dart Charge" (65 Watt) laut Hersteller binnen 35 Minuten voll laden. Auch hier ist Android 10 in der "Realme UI"-Geschmacksrichtung an Bord. Infos zum Preis sind nicht durchgesickert, realistischerweise dürfte das X50 Pro, so es wirklich zum Marktstart kommt, wohl zumindest 600 Euro kosten.

Diese Geräte kommen nach Österreich

Realme hat nun auch bekanntgegeben, welche Geräte nach Österreich kommen:

  • Realme C3 – 3/64 GB in Rot und Blau
  • Realme 6 – 4/64 GB in Blau und Weiß
  • Realme 6i – 4/128 GB in Grün und Weiß

(gpi, 24.4.2020)