Susanne Höggerl und Johannes Marlovits in der "ZiB 1" am Donnerstag. Die Hauptnachrichten laufen nun bis Juni in ORF 1, ORF 2 und ORF Sport Plus zeitgleich um 19.30 Uhr.

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Der ORF probiert die Rückkehr zur "Zeit im Bild" auf beiden Hauptprogrammen noch eine Weile aus: Die sogenannte Durchschaltung der "ZiB 1" um 19.30 Uhr, mit der Corona-Krise Mitte März wieder täglicher Standard in ORF 2 und ORF 1 und ORF Sport Plus, zunächst auch auf ORF 3, begleitet das Publikum vorerst bis zum 1. Juni. Am Freitag gab der ORF die Verlängerung der Durchschaltung bekannt.

Ein Programm auf zwei Kanälen war über Jahrzehnte erklärte TV-Philosophie des ORF – bis 1995 – da programmierte der damalige ORF-Chef Gerhard Zeiler ORF 1 und ORF 2 für unterschiedliche Zielgruppen. Die Hauptnachrichten ließ auch Zeiler durchgeschaltet auf die damals zwei TV-Kanäle.

ORF-General Alexander Wrabetz beendete die Durchschaltung im Frühjahr 2007 mit seiner nur vermeintlich größten Programmreform der ORF-Geschichte. Alle paar Jahre ließ er seither eine Rückkehr zum täglichen Nachrichten-Hochamt auf beiden Kanälen intern rechnen und diskutieren – zuletzt erst zu Jahresbeginn 2020 – und ließ es dann doch.

Die Corona-Krise bot Mitte März den Anlass für den Praxistest, zunächst unter Sonderbedingugngen eines Ausnahmezustands. Seither verlängerte Wrabetz die Durchschaltung im Zweiwochenrhythmus und nun gleich bis 1. Juni. In den nächsten Wochen mit schrittweiser Rückkehr zumindest zu einer sogenannten neuen Normalität erprobt der ORF die Dopplung unter alltäglicheren Bedingungen.

Und mit Sonntag gibt es gleich noch mehr von einem Programm auf zwei Kanälen, eigentlich gleich auf drei: "Sport aktuell" kehrt am Wochenende zurück ins Programm nach der "ZiB 1" – und läuft, ebenfalls durchgeschaltet, bis 1. Juni in ORF 1, ORF 2 und auf ORF Sport Plus. (fid, 24.4.2020)