Seit Beginn der Corona-Krise lag das Robert-Koch-Institut in Berlin mit einigen Prognosen daneben. Das sollte man zwar als deutsche Bundesbehörde für Infektionskrankheiten vermeiden, kann aber inmitten einer Pandemie, deren Ausmaß auch die besten Virologen und Epidemiologen überrascht hat, leider passieren.

Das Robert-Koch-Institut in Berlin.
Foto: imago/Metodi Popow

Wichtig ist, dass Fehler nicht zweimal passieren. Österreich hat keine derartige zentrale Einrichtung. Das ist bedauerlich: Es gibt zwar Wissenschafterinnen und Wissenschafter an den Universitäten, die ihre Expertise in dieser Situation einbringen, aber keine oberste wissenschaftliche Instanz, in der sie mit finanzieller Unterstützung des Staats kontinuierlich und ohne Zeitdruck an Infektionskrankheiten forschen und daraus Empfehlungen ableiten könnten. Covid-19 ist bekanntlich nicht die erste Viruserkrankung, die sich in den vergangenen Jahrzehnten zur Pandemie auswuchs, weitere könnten folgen.

Österreich fehlen aber auch einige andere Einrichtungen, die die Forschung in dieser Notsituation erleichtern könnten. Wissenschafter in den Beraterstäben der Bundesregierung berichten von der Mühsal der Datenbeschaffung für hiesige Prognosemodelle. Diese würden darunter leiden, dass die Quellen auf zahlreiche Institutionen verstreut sind. Der Zugriff gehört unter strengen Auflagen erleichtert, damit die Forschung im Ernstfall schneller die relevanten Zahlen hat und nicht an der Bürokratie scheitert. (Peter Illetschko, 25.4.2020)