"National feminin" heißt der neue "Tatort", der Florence Kasumba und Maria Furtwängler (Charlotte Lindholm) ermitteln lässt.

Zum Inhalt:

Im Göttinger Stadtwald wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Die Identität der Toten setzt das Team um Charlotte Lindholm und Anaïs Schmitz unter großen Druck: Marie Jäger, eine kluge und attraktive Jura-Studentin, war mit ihrem erfolgreichen Blog "National feminin" ein Star der jungen rechten Szene und Aushängeschild der "Jungen Bewegung". In den sozialen Netzwerken beginnt eine unkontrollierbare Stimmungsmache gegen die Polizei, gegen den Staat, gegen die Demokratie.

Foto: ORF/ARD/Frizzi Kurkhaus

Im TV-Tagebuch des STANDARD schreibt Karin Bauer: "Regisseurin Franziska Bruch lässt Hasspostings in den ruhig getakteten Fluss der filmischen Umsetzung donnern, versetzt die Dialoge mit reichlich von dem, was an extremen Feindbildern dazugehört – Furtwänglers schwarze Co-Ermittlerin Anaïs Schmitz (Florence Kasumba) kriegt natürlich zu hören: 'Afrika braucht dich, hau ab!'

Der mächtige Hass ist von der Leine gelassen – und die große, kühle, blonde Furtwängler kommt als Gegenstück besonders gut zur Geltung. Damit ist die Position dieses 'Tatort' zum Thema Rechtsfeminismus klar, dessen Akteure sich, wie so oft, als bigotte Fehlgeleitete und ängstliche Mitläufer erweisen."

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Im "Tatort"-Schnellcheck vergibt Christian Buß bei spiegel.de immerhin sieben von zehn Punkten und resümiert: "Einige Figuren bleiben konstruiert, die Ermittlerinnen agieren zuweilen zahnlos. Zudem führen sich die Männer des braunen Mobilisierungsmobs als faschistische Flitzpiepen auf, sodass man nicht recht die massive Gefahr zu erkennen vermag, die von ihnen ausgehen soll.

Trotzdem führt uns 'National feminin' zu einer interessanten paradoxen Ausformung des rechten Aktivismus: Wir sehen gebildete, starke Frauen, die sich durch ihr Handeln den oft nicht ganz so gebildeten, starken Männern unterwerfen."

Wie sehen Sie die neue Folge? Top oder Flop? (red, 26.4.2020)

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