Noch guter Dinge: Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) und Lehrergewerkschafter Paul Kimberger im Juni 2018.

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Wien – Die Lehrergewerkschaft bleibt angesichts des trotz Coronavirus wieder anlaufenden Schulbetriebs auf Konfrontationskurs. Ihr Vorsitzender Paul Kimberger wirft Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) in der "Tiroler Tageszeitung" nun sogar Gesetzesbruch vor – dies, weil der Ressortchef die Freitage nach Christi Himmelfahrt und Fronleichnam jedenfalls für Unterricht nutzen will.

Die schulautonomen Tage seien nämlich in der Jahresarbeitszeit der Lehrer berücksichtigt. Manche Schulen hätten die autonomen Tage bereits in Anspruch genommen, andere hätten sie aber an den Zwickeltagen geplant. "Ich finde es bedenklich, dass eine Ankündigung gemacht wird, die ein Gesetzesbruch ist, und dann soll das nachträglich durch das Parlament legitimiert werden", so Kimberger. Es würden jene bestraft, die in den letzten Wochen "Großartiges geleistet" hätten, neben den Lehrern auch die Schüler und Eltern.

Motivation droht zu kippen

Kimberger berichtet im Gespräch mit der "TT" von "empörten Reaktionen aus der Lehrerschaft": "Das ist schlicht und einfach eine Frechheit. Die Lehrer hätten sich etwas anderes verdient. Wir müssen darauf reagieren, weil ich nicht will, dass die Motivation kippt." (APA, red, 27.4.2020)