"I waß, wås i waß. A guat’s Auto, der Peugeot", tat der vor vier Jahren verstorbene Schauspieler und Kabarettist Ossy Kolmann in einem Jahrzehnte zurückliegenden Werbespot kund. Und in so ein "guat’s Auto" setzten wir uns zur Osterzeit, um in Tagen der Corona-Isolation ein wenig außer Haus, ins frische Grün zu kommen und dennoch niemanden außerhalb des engsten Familienkreises zu gefährden, so wie der grüne Gesundheitsminister es befahl.

Der Testwagen präsentiert sich so tiefrot, dass selbst ein ausgestopfter Stier darauf reagieren würde. Auf den 508 reagieren überhaupt die meisten überwiegend positiv.
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Nimmt man die interessierten Blicke als Anhaltspunkt, die man während der Fahrt durch die Stadt bzw. übers Land erntet, dann haben die Peugeot-Designer beim neuen 508er wohl vieles richtig gemacht. Das Auto schaut elegant aus und wirkt rundum stimmig. Im Vergleich zum Vorgängermodell ist die Limousine in der Länge um fünf Zentimeter geschrumpft. Das ist gut für die Proportionen und schadet auch sonst nicht. Beklemmung wegen Enge kommt dennoch selbst in der zweiten Reihe nicht auf. Durch Umlegen der Rückbank lässt sich das Kofferraumvolumen rasch von 530 auf 1780 Liter erweitern. Da ist mehr als genug Platz für eine Fahrt an die Adria, sofern die mitgeführten Utensilien nicht allzu sperrig sind. Statt Adriastrand wird’s wegen Corona heuer aber, so wie es aussieht, ohnedies nur Alpenland spielen.

Bei der Bordinstrumentierung setzen die Franzosen auf das markentypische i-Cockpit mit kleinem, abgeflachtem Lenkrad. Den hochgesetzten Instrumententräger muss man freilich mögen. Sobald die richtige Position aber einmal gefunden ist, hat man alles im Blick.
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Klaviaturartig ausgeformte Tasten

In der von uns gefahrenen Variante GT ist man jedenfalls gut bedient. Besonderes Lob verdienen die Sitze, die guten Seitenhalt bieten und dafür sorgen, dass man selbst nach einer längeren Fahrt entspannt aus dem Auto steigt. Bei der Bordinstrumentierung setzen die Franzosen auf das markentypische i-Cockpit mit kleinem, abgeflachtem Lenkrad. Den hochgesetzten Instrumententräger muss man freilich mögen. Sobald die richtige Position aber einmal gefunden ist, hat man alles im Blick.

Die klaviaturartig ausgeformten Tasten unter dem Touchscreen erleichtern die Bedienung. Die verwendeten Materialien wirken edel, auch an der Verarbeitung ist nichts auszusetzen. Hochglänzende Verblendungen wie beim Testwagen können sich jedoch schnell als zwiespältig erweisen. Die noble Anmutung hält sich nämlich nur, solange man konsequent und regelmäßig gegen Staub und Fingerabdrücke vorgeht, sonst beginnt das rassige Schwarz schnell seinen Reiz zu verlieren. (Günther Strobl, 30.04.2020)