Eine gemeinsame Initiative, die nicht zuletzt für Unternehmen von Interesse sein könnte.

Grafik: Fedora

Dass Linux am Desktop bisher nur wenig Verbreitung gefunden hat, hat eine Fülle von Gründen. Einer davon ist sicherlich, dass man das System üblicherweise selbst installieren muss. Geräte mit vorinstalliertem Linux, bei denen dann auch noch die Kompatibilität mit sämtlichen verbauten Hardwarekomponenten garantiert wird, sind rar gesät. Nun sollen es aber zumindest ein paar mehr werden.

Kooperation

Der mittlerweile zu IBM gehörige Softwarehersteller Red Hat eine neue Partnerschaft mit Lenovo angekündigt. In deren Rahmen sollen künftig mehrere Laptops des chinesischen Unternehmen mit vorinstalliertem Fedora angeboten werden. Konkret ist dabei von der achten Generation der Thinkpad X1-Reihe sowie vom Thinkpad P53 und dem Thinkpad P1 (2. Generation) die Rede – alles Modellreihen, die sich gerade bei Softwareentwicklern großer Beliebtheit erfreuen. Ist das Programm erfolgreich, sei aber auch die Ausweitung auf weitere Modelle denkbar.

Jakub Steiner

Fedora soll dabei als Option bei der Konfiguration über den Online-Shop von Lenovo zur Auswahl stehen. Den Anfang macht die kurz vor der Veröffentlichung stehende Fedora Workstation 32. Besonders stolz ist man bei Red Hat darauf, dass sich Lenovo Fedoras striktem Fokus auf Open-Source-Komponenten angeschlossen hat, die mitgelieferte Software stammt also vollständig aus den offiziellen Repositories der Distribution. Viel benutzte proprietäre Komponenten, wie etwa den Nvidia-Treiber, sollen aber wie gewohnt einfach nachinstalliert werden können.

Vorteile für alle

Aus dem Deal ergeben sich aber auch positive Effekte für die weitere Linux-Community: Immerhin wollen Red Hat und Lenovo gemeinsam dafür sorgen, dass die Hardware unter Linux optimal unterstützt wird. In einem separaten Blogposting streicht Christian Schaller, verantwortlich für den Desktop-Bereich bei Red Hat, den Fingerprint-Support heraus, der bisher auch bei den üblicherweise Linux-freundlichen Geräten der Thinkpad-Reihe oft ein Problem war.

Einen konkreten Zeitpunkt für den Start dieses Angebots, nennt Red Hat derzeit noch nicht. Überraschend ist dies aber schon alleine deswegen nicht, weil einige der erwähnten Geräte noch gar nicht verfügbar sind. Allerdings soll das Angebot nicht auf einzelne Länder beschränkt sein, sondern global über den Online-Store von Lenovo verfügbar sein. (Andreas Proschofsky, 27.04.2020)