Am 1. Juni öffenen sich die Tore des Hauses am Ring wieder.

Foto: Gerald Zugmann/MAK

Nach der Sitzung der Bundesmuseenkonferenz mit Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek (Grüne) vom Montag konkretisieren nach Albertina, KHM, Belvedere und der Nationalbibliothek nun auch weitere Bundesmuseen ihre Fahrpläne zur Wiedereröffnung: Das Naturhistorische Museum hat ab 20. Mai wieder einen Teil seiner Bestände fürs Publikum geöffnet, und das Mak nimmt den Museumsbetrieb am 1. Juni auf.

Pop-up-Ausstellungen

Am Pfingstmontag werden im Museum für Angewandte Kunst sämtliche aktuellen Sonderausstellungen, darunter "Show Off. Austrian Fashion Design" und "Bugholz, vielschichtig. Thonet und das moderne Möbeldesign", wieder geöffnet. Mitte Juni folgt die Öffnung der Ausstellung "Raimund Abraham. Angles and Angels. Zeichnungen Modelle Prototypen", die eigentlich Ende März eröffnet werden hätte sollen. Darüber wird das gesamte Mak Design Lab inklusive des Projekts "Helmut Lang Archiv: Eine Intervention von Helmut Lang" wieder zugänglich sein. Ebenfalls Mitte Juni startet ein Zyklus von Pop-up-Ausstellungen zum Thema "Creative Climate Care". Aufs nächste Jahr verschoben wird hingegen die Ausstellung "Die Frauen der Wiener Werkstätte" (21. April bis 3. Oktober 2021). Die übrigen Sammlungsräume öffnen schließlich am 1. Juli.

"Wir freuen uns auf die schrittweise Rückkehr in den Museumsalltag", so Generaldirektor Christoph Thun-Hohenstein am Dienstag in einer Aussendung: "Die mediale Diskussion um den Zeitpunkt der Wiedereröffnung der Bundesmuseen hat gezeigt: Kunst und Kultur sind auch und besonders in Krisenzeiten wie der Coronapandemie gesellschaftlich relevante Kräfte."

Endlich wieder Dinos!

Noch früher startet man am Naturhistorischen Museum (NHM). "Wir machen ab dem 20. Mai auf", kündigte Direktor Christian Köberl gegenüber der APA an. Bei normalen Tagesöffnungszeiten von 9 bis 18.30 Uhr lässt man einzig die Abendöffnung am Mittwoch entfallen. Zu sehen ist nicht das ganze Haus am Ring, sondern das untere Geschoß, das unter anderem die Mineralogie, Meteorologie und nicht zuletzt die für kleine Besucher zentralen Dinosaurier umfasst. Vor allem ist hier aber noch bis 1. Juni die durch die Corona-Sperren vorzeitig geschlossene Mondausstellung zu besichtigen.

Im Gegenzug reduziert man die Eintrittspreise von zwölf auf sieben Euro respektive von zehn auf fünf Euro für ermäßigte Karten. Wie viele Menschen genau man dann ins Haus lassen dürfe, sei jetzt angesichts der Vorgaben der Politik noch völlig unklar, unterstrich Köberl: "Wie das in drei Wochen sein wird, da brauchen wir eine Kristallkugel." Man warte nun den für Mitte Mai avisierten genauen Maßnahmenkatalog ab. Fix ist jedenfalls: "Der normale Arbeitsbetrieb im Museum – mit Ausnahme des Publikumsbetriebs – fährt schon kommende Woche wieder hoch."

Was noch nicht fix ist

Noch keine fixe Entscheidung ist im Mumok gefallen. "Auch das Mumok strebt eine Wiedereröffnung Anfang Juni an", heißt es von Direktorin Karola Kraus zur APA. Allerdings stehe für das Haus selbstredend die Sicherheit von Besuchern und Mitarbeitern im Zentrum: "Deshalb haben wir uns entschieden, den konkreten Zeitpunkt vom Maßnahmenkatalog des Gesundheitsministeriums abhängig zu machen."

Auch im Technischen Museum feilt man derzeit noch an den Details eines Öffnungsplanes. Mitte bis Ende Mai sei hier nach wie vor die präferierte Zeit für ein Wiederaufsperren. Allerdings will man auch im Technischen Museum vor einer definitiven Entscheidung die offizielle Verordnung abwarten. (APA, 28.4.2020)