Immobilien sind trotz Corona-Krise gefragt. In die Branche kann mit kleinen Beträgen via Crowdinvestments veranlagt werden.

Foto: Imago Images / Sven Simon

Wien – Immobilien waren in den vergangenen Jahren ein boomendes Investment. Wohnungen und Häuser wurden für den Eigenbedarf gekauft, weil die günstigen Kreditkonditionen das ermöglicht haben. Zudem wurde viel auf Vorsorgewohnungen gesetzt, auf Immobilienfonds und auf Immo-Investments via Crowdinvesting.

Die auf Immobilien spezialisierte Crowdinvesting-Plattform Dagobertinvest hat bei den Rückzahlungen an ihre Anleger nun die Marke von zehn Millionen Euro überschritten. Der Betrag setzt sich aus investiertem Kapital und Zinszahlungen zusammen, wobei die Zinsen in Summe mehr als eine Million Euro ausmachen. Wie die Plattform mitteilt, haben 2.000 Anleger bisher ihr Investment vollständig zurückbezahlt bekommen – im Durchschnitt mit einer Verzinsung von 6,75 Prozent p. a. – das zeigt, wie sehr sich Immobilien zur alternativen Anlageform entwickelt haben.

Der anhaltende Bedarf an Wohnbau und die rasche Einigung der Sozialpartner für die Baubranche in der Corona-Krise trügen dazu bei, dass Immobilien-Crowdinvests auch jetzt gefragt bleiben. "Neben dem an Unternehmen vermittelten Gesamtkapital ist die Höhe der Rückzahlungen an die Anleger ein entscheidender Faktor, um den Erfolg einer Crowdinvesting-Plattform zu messen", sagt Andreas Zederbauer, Co-Gründer und Geschäftsführer von Dagobertinvest.

1.300 Euro im Schnitt als Investment

Die erste Rückzahlung bei Dagobertinvest gab es im August 2016. Sie geht auf das Konto der Wiener Wohnpark Bauträger W.B. GmbH, die mit zehn zurückgezahlten Projekten zugleich das interne Plattform-Ranking anführt. Insgesamt machten die Rückzahlungen von 33 Projekten die Summe von zehn Millionen Euro möglich. Statistisch gesehen investiert jeder Anleger bei Dagobertinvest etwa 1.300 Euro in ein einzelnes Projekt und veranlagt durchschnittlich in rund neun verschiedene Projekte. Damit kommen die Investoren der Empfehlung der Plattform nach, das eingesetzte Kapital möglichst breit zu streuen, um so Risiko zu minimieren, heißt es. Denn auch bei Immobilieninvestments gilt es, seinen Einsatz nicht auf eine Karte zu setzen.

Die jetzt erfolgten Auszahlungen kommen zu einer Zeit, in der sich viele Menschen mit den Auswirkungen von Corona auf ihre unmittelbare wirtschaftliche Situation auseinandersetzen müssen. Dass mit Schutzmaßnahmen Baustellen weiterbetrieben werden können, sichere auch für Crowd-Immo-Investoren das Angebot. "Dazu kommt, dass der Bedarf an Wohnraumschaffung nach wie vor gegeben ist und nur durch Corona auch nicht weniger wird", ergänzt der Plattform-Chef. Er sieht die Nachfrage gegeben, auch wenn es für manche Privatpersonen in nächster Zeit schwieriger werden dürfte, sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen. "Dafür beobachten wir, dass sich institutionelle Investoren formieren, die bereits in der Entwicklungsphase sämtliche Wohneinheiten aufkaufen, um diese dann beispielsweise an Private vermieten zu können", gibt Zederbauer Einblicke in aktuelle Entwicklungen am Immobilienmarkt. Sachwerte seien auch in Krisen stark nachgefragt.

Dagobertinvest wurde 2015 vom ehemaligen Bankenvorstand Andreas Zederbauer gemeinsam mit Markus Dvorak und Martin Riedl gegründet. Die Plattform vermittelt Bauträgern privates Kapital und ermöglicht den Investoren mit Zinsen von derzeit zwischen fünf und acht Prozent p. a. für ihre Investments am Immobilienmarkt zu partizipieren. In Summe gab es bisher 131 Projekte, mehr als 38.700 Investitionen und über 47,9 Millionen Euro vermitteltes Gesamtkapital. (Bettina Pfluger, 29.4.2020)