In wenigen Monaten soll die Hälfte der deutschen Haushalte eine gigabit-taugliche Anbindung per Kabel oder Glasfaser besitzen.

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Deutschland knackt einer Studie zufolge beim Breitbandausbau in diesem Sommer die 50-Prozent-Marke. Dann würden rund 21,4 Millionen Haushalte mit gigabittauglichen Anschlüssen (Kabel wie auch Glasfaser) versorgbar sein, geht aus der am Mittwoch veröffentlichten Studie des Telekommunikationsverbandes VATM und der Unternehmensberatung Dialog hervor. Ende des Jahres soll die Zahl auf 24 Millionen wachsen, was auf Jahressicht einem Plus von fast einem Drittel entspricht.

Flächendeckender Ausbau bis 2025 geplant

Ziel der Bundesregierung ist es, bis 2025 flächendeckend Gigabit-Netze zu haben. Branchen-Experte Torsten Gerpott, Wirtschaftsprofessor an der Universität Duisburg-Essen, hält das trotz der Fortschritte für unrealistisch: "Das ist ein Marathonlauf, der sich noch viele Jahre hinzieht." Aktuell seien auch die Baukapazitäten "voll ausgeschöpft".

VATM-Präsident Martin Witt sagte, die Coronakrise verdeutliche die Bedeutung moderner Infrastrukturen. Sie bildeten das Rückgrat zur Sicherung des Wirtschaftsstandortes Deutschland. "Nur, wenn die Netze da sind, können wir bei innovativen Diensten dabei sein", sagte Witt. Die Corona-Pandemie führt laut VATM im Bereich der Digitalisierung zu einem Innovations- und Akzeptanzschub. Behörden, aber auch Unternehmen stockten Bandbreiten auf, Privatkunden buchten für ihr Homeoffice und ihre Unterhaltung höherwertige Anschlüsse. (APA, 29.04.2020)