Höhr-Grenzhausen ist nicht mit Roland Garros vergleichbar.

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Wien – Wen E-Sport nervt, und es gibt ausreichend Gründe dafür, der kann leicht durchatmen – die Betonung liegt auf leicht. Denn es wird wieder Tennis gespielt – von richtigen Menschen. Auf einem Sandplatz im beschaulichen Höhr-Grenzhausen, das liegt im Westerwald, hat am Freitag eine Exhibition begonnen. Es ist das erste Turnier seit der Aussetzung des Spielbetriebs und eines der ersten nichtvirtuellen Sportereignisse in der Corona-Krise. Zum Auftakt bezwang Benjamin Hassan, die Nummer 354 der Weltrangliste, seinen Rivalen Jean-Marc Werner in zwei verkürzten Sätzen. Es sind ausschließlich deutsche Spieler am Start.

Das Turnier ist eher ein Turnierchen, bei dem es um ein paar Hundert Euro geht. Es erregt jedoch Aufmerksamkeit. Der Tennis Channel, allein in den USA in mehr als 62 Millionen Haushalten zu empfangen, überträgt live. Die Plätze der Tennis-Akademie sind ohnehin mit Kameras ausgestattet, deren Bilder werden gestreamt. CNN, die New York Times oder ESPN berichteten vorab. Neben den beiden Akteuren darf nur der Schiedsrichter in seinem Hochstuhl anwesend sein, es gibt weder Publikum noch Ballkinder.

Tischtennis

Österreich zieht am Samstag dank ORF Sport+ nach. Ab 20.05 Uhr findet im ORF-Zentrum die "Tischtennis Top of Austria Challenge" statt, die Besten des Landes, also Sofia Polcanova, Liu Jia, Stefan Fegerl und Daniel Habesohn, machen mit. Natürlich werden die Corona-Vorschriften eingehalten. Zum Straßenfeger taugt die Veranstaltung kaum, aber sie gibt ein bisschen Hoffnung.

Am Sonntag wird es dann international. Die drei Stabhochsprung-Überflieger liefern einander ein Fernduell der besonderen Art: Weltrekordler Armand Duplantis, Ex-Weltmeister Sam Kendricks und London-Olympiasieger Renaud Lavillenie treten in ihren Gärten gegeneinander an. Je nach Wetterlage hebt das Trio, verbunden über eine Live-Verbindung, zwischen 17 und 18 Uhr ab.

Fans können über den Youtube-Channel des Weltverbands World Athletics dabei sein. Allerdings werden Duplantis und Co dabei nicht auf Höhenjagd gehen. Ziel ist es, innerhalb von 30 Minuten so oft wie möglich die fünf Meter zu überqueren. Duplantis, der im Winter in der Halle 6,18 Meter gemeistert hatte, sagte: "Wir werden das genießen. Ich will unbedingt gewinnen. Niederlagen mag ich nicht." (red, 1.5.2020)