Wo woar mei Leistung?

Foto: imago images/LaPresse/Gian Mattia D'Alberto

Nyon – Gegen einen Spitzenfunktionär des Europäischen Schwimmverbandes LEN stehen Vorwürfe wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten im Raum. Dabei geht es um angeblich nicht zu erklärende Zahlungen an verschiedene Firmen.

Unterlagen, die an Staatsanwälte in der Schweiz und in Italien übermittelt wurden, sollen Zahlungen von der LEN an drei italienische Unternehmen belegen, für die die entsprechend vermerkten Dienstleistungen nie erbracht worden seien. Nach Recherchen der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", der englischen "Sunday Times" und des australischen "Daily Telegraph" gehört eines der Unternehmen mehrheitlich einem führenden LEN-Funktionär.

Beratungstätigkeiten

Dieser soll zusammen mit zwei Kollegen eine Vereinbarung zwischen der LEN und der Firma Elevan über Beratungstätigkeiten im Zusammenhang mit TV-Rechten unterzeichnet haben. Bei den drei vergangenen Verträgen mit der Europäischen Rundfunkunion (EBU) soll es den Angaben von LEN-Funktionär Bartolo Consolo zufolge um insgesamt 2,3 Millionen Euro gehen.

Consolo, von 1990 bis 2008 Präsident des Europaverbandes, war 2019 einem anonymen Hinweis auf diese finanziellen Unregelmäßigkeiten nachgegangen. Zudem waren an zwei weitere in Italien als Immobiliengesellschaften geführte Firmen wohl mehrere Honorare zwischen 20.000 und 24.400 Euro gezahlt worden. Eine der Firmen befindet sich mehrheitlich im Besitz des LEN-Funktionärs. Er äußerte sich auf Nachfrage nicht.

Die Staatsanwaltschaft des Kantons Waadt, in dem die LEN in Nyon ihren Sitz hat, bestätigte den Eingang der Unterlagen und äußerte sich darüber hinaus nicht dazu. (APA/dpa, 3.5.2020)