Keine Sachsen am Wörthersee: Für die rot-weiß-rote Tourismusbranche der Albtraum.

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Das Salzkammergut ohne Deutsche. Keine Berliner in den Tiroler Bergen, keine Sachsen am Wörthersee. Was für manche im eigenen Land urlaubenden Österreicher so schlecht nicht klingt, ist für die rot-weiß-rote Tourismusbranche natürlich der Albtraum.

Dementsprechend laut sind die Lockrufe der österreichischen Politik Richtung Deutschland. Doch es schaut nicht so aus, als würden sie dort gehört. Im Gegenteil: Einhellig stehen Konservative und Sozialdemokraten in Berlin auf der Bremse und warnen vor zu schnellen Grenzöffnungen.

Hart, aber nicht unrichtig

Das ist hart, aber nicht unrichtig. Österreich scheint manchmal zu vergessen, dass es noch ein paar andere Länder gibt, die sehr gerne deutsche Urlauber willkommen heißen würden. Aber die Wiederaufnahme des Reisens muss in Europa koordiniert werden, da kann nicht ein Land als besonders lauter Marktschreier vorpreschen.

Außerdem: Die Deutschen sind noch nicht so weit. Es gelten dort im Kampf gegen Corona derzeit noch viel strengere Regeln als in Österreich. Viel wichtiger als das Thema Urlaub sind andere Fragen: Wie gelingt der Neustart in Kindergärten und Schulen, wann öffnet die Gastronomie?

Souvenir aus Ischgl

Überhaupt: Deutschland hat keine Veranlassung, dem selbsternannten Corona-Musterschüler Österreich besonders unter die Arme zu greifen und die Urlaubssaison zu verschönern. Denn man hat dort nicht vergessen, welches Souvenir viele Deutsche aus Ischgl mitgebracht haben. (Birgit Baumann, 3.5.2020)