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Unionsfraktionsvize Ulrich Lange wirft der Deutschen Telekom und anderen Mobilfunkanbietern Versagen beim Ausbau des Mobilfunknetzes vor. "Die Verschleppungstaktik der Mobilfunknetzbetreiber ist unverantwortlich. Wer behauptet, er habe alle seine Hausaufgaben richtig gemacht und gleichzeitig eine Fristverlängerung von einem Jahr verlangt, kann auf kein Verständnis hoffen", sagte Lange der Nachrichtenagentur Reuters am Sonntag.

Die Mobilfunkkonzerne hätten die Auflagen aus der Auktion der LTE-Frequenzen (4G-Standard) von 2015 bis Ende 2019 erfüllen müssen. Da dies immer noch nicht geschehen ist, hat der politische Beirat der Bundesnetzagentur die Vorstandschefs von Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland (O2) am Montag zum Rapport bestellt.

Beteiligung

Die Deutsche Telekom pochte auf die Beteiligung des umstrittenen chinesischen Konzerns Huawei beim Ausbau des Mobilfunknetzes und argumentiert, dass sich ohne die Bauteile des Netzwerkausrüsters nicht einmal das 4G-Netz auf Vordermann bringen lasse. Derzeit bemüht sich die Bundesregierung, das schnelle 5G-Netz in Deutschland anzuführen.

Lange warf den Netzbetreiber vor, aus "wettbewerbstaktischen Gründen viel Zeit verschenkt" zu haben. "Das geht zu Lasten der Kunden gerade im ländlichen Raum." In Anspielung auf die Huawei-Nutzung mahnte der CSU-Politiker, beim 4G-Ausbau müsse sichergestellt werden, "dass ein sofortiger Umstieg auf 5G nicht gefährdet wird". Hintergrund ist, dass die Mobilfunkfirmen das moderne 5G-Netz auf dem 4G-Netz aufbauen wollen, es aber aus Sicherheitsgründen mögliche Einschränkungen für den Gebrauch von Huawei-Produkten für das 5G-Netz geben wird. (Reuters, 04.05.2020)