Illustration: Fatih Aydogdu

Geschäfte öffnen, die Schule läuft an: Ist Corona bald weg, oder haben wir jetzt öfters im Jahr all diese Sperren?

Dieses Mal fragen wir nicht einen Virologen, sondern einen Politiker, nämlich gleich den Gesundheitsminister. Der heißt Rudolf Anschober und sagt dazu: "Ganz weg ist das Coronavirus leider noch nicht, aber es ist hoffentlich bald nicht mehr so gefährlich." Viele Wissenschafterinnen und Wissenschafter rechnen damit, dass das Virus bald nicht mehr viel schlimmer ist als eine schwere Grippe. Woran das liegt? "Das liegt daran, dass wir hoffentlich bald wirksame Medikamente und eine Impfung haben werden, die unserem Körper helfen, sich gut dagegen zu wehren", sagt Anschober.

Illustration: Fatih Aydogdu
Aber ein Impfstoff ist doch immer noch nicht in Sicht, oder?

Da gibt sich der Minister hoffnungsvoll. Im Moment forschen Wissenschafterinnen und Wissenschafter auf der ganzen Welt, um schnell einen Impfstoff zu finden. Die Entwicklung eines solchen Coronavirus-Bekämpfers ist natürlich ziemlich kompliziert. Darüber haben wir schon berichtet. Ihr erinnert euch? Hoffentlich! Anschobers Wunschtraum ist es jedenfalls, dass "wir Anfang nächsten Jahres einen Impfstoff haben".

Illustration: Fatih Aydogdu
Wird man, wenn Corona vorbei ist, anderen wieder die Hand geben können?

Das wird schon gehen. Aber vielleicht sind dann ja auch andere Begrüßungsformen inzwischen ganz normal geworden. Es gibt viele andere Länder auf der Welt, wo sich Menschen beim Hallo-Sagen nicht die Hand geben. Und wie wird’s der Minister halten, wenn wir ihn schon fragen können? "Mir ist es die ersten Tage schon sehr schwergefallen, niemandem mehr die Hand zu geben. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt", sagt er. Was er sicher beibehalten werde, sind die Hygienebestimmungen wie Hände waschen und Abstand halten, die wir gelernt haben. Das helfe ja auch gegen manch andere Erkrankung.

Lauter neue Regeln gibt’s jetzt in der Schule, nur: Wer stellt sicher, dass ich mit meinen Freunden in einer Klassengruppe bin?

Dass jede Klasse in zwei gleich große Gruppen geteilt wird und diese dann an unterschiedlichen Tagen unterrichtet werden, hat der Bildungsminister entschieden. Warum? Wegen der Ansteckungsgefahr durch das Coronavirus sollen weniger Kinder in der Klasse sein. Wie das gehen soll, haben wir Minister Heinz Faßmann gleich direkt gefragt. "Ja, es gibt im Moment viele Regeln, aber dafür bleiben auch alle gesund", sagt er. Wie deine Freunde und du in Gruppen geteilt werden, entscheidet aber nicht er, sondern eure Direktorin oder euer Direktor. Und Faßmann sagt auch: Wenn ihr nicht alle in einer Gruppe seid, dann sollt ihr nicht traurig sein. Die Freunde bleiben dir ja trotzdem. Außerdem: Vielleicht gewinnst du auch ein paar neue dazu!

Illustration: Fatih Aydogdu
Keine Schularbeiten heißt auch keine Tests mehr? Stimmt das?

Die Schule ist ja in den letzten Wochen auch ein wenig "kopfgestanden", oder? Weil das so war, wird heuer anders benotet als sonst. Achtung, Alarm! Das Ministerium sagt nämlich: Schularbeiten gibt es keine, Tests können allerdings schon stattfinden. Am meisten zählen dieses Mal allerdings die Noten in deinem Halbjahreszeugnis. Was du in den letzten Wochen zu Hause für die Schule geleistet hast, wird natürlich auch eingerechnet. Alles andere wäre ja unfair. Gefällt dir deine Note im Halbjahreszeugnis nicht, kannst du dich freiwillig zu einer Prüfung anmelden, um sie zu verbessern.

Illustration: Fatih Aydogdu
Turnen ist schwer möglich, okay! Aber warum gibt’s keine Musik?

Auch das muss uns der Minister einmal selbst erklären. Beim Singen ist es ja so: Dabei wird viel aus- und eingeatmet und vielleicht das eine oder andere Mal auch ein bisschen gespuckt. Und du weißt ja, Krankheiten können insbesondere durch kleine Tröpfchen übertragen werden. Der Minister sagt aber auch: "Wir schauen uns gerade an, welche Möglichkeiten es gibt, damit ihr trotzdem Musikunterricht haben könnt." Denn auch er hält diesen für wichtig. (Peter Mayr, Karin Riss, 2.5.2020)