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In den USA kämpfen Imker gegen die Ausbreitung der Asiatischen Riesenhornisse.
Foto: AP/Karla Salp/Washington State Department of Agriculture

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Arbeiterinnen erreichen eine Länge von 3,5 bis vier Zentimetern, Königinnen werden über fünf Zentimeter groß.
Foto: Reuters/KARLA SALP/WSDA

Seattle – Die Asiatische Riesenhornisse (Vespa mandarinia) ist die größte bekannte Hornissenart der Erde. Normalerweise greift sie keine Menschen an, tut sie es aber doch – meist wenn sie sich bedroht fühlt oder ihr Nest verteidigt – , kann ihr Stich äußerst schmerzhaft sein. Es kann auch zu Todesfällen kommen, die Opfer sind jedoch fast ausschließlich Allergiker. So sterben jedes Jahr in Japan rund 40 Menschen am Stich der Japanischen Riesenhornisse (Vespa mandarinia japonica), einer noch größeren Unterart.

Dieses Rekordexemplar von Vespa mandarinia hat eine Flügelspannweite von 9,35 Zentimetern und eine Körperlänge von über sechs Zentimetern.
Foto: imago images / Xinhua

Gefahr für Bienenstöcke

Wirklich gefährlich sind die bis über fünf Zentimeter großen Insekten jedoch für Bienenvölker. Nur eine Handvoll der Asiatische Riesenhornissen reicht aus, um binnen kurzer Zeit einen ganzen Bienenstock auszulöschen, hauptsächlich indem sie ihren Opfern die Köpfe abbeißen.

Östliche Honigbienen töten eine Hornissenspäherin mit einer Hitzekugel.
Foto: Takahashi

Ganz wehrlos sind zumindest die Bienen in Japan allerdings auch nicht: Entdecken Östliche Honigbiene (Apis cerana) eine Hornissenspäherin, gehen sie rasch zum Gegenangriff über, bei dem sich mehrere hundert Bienen auf die Hornisse stürzen und dabei eine sogenannte Hitzekugel erzeugen. Im Inneren des ballförmigen Schwarms wird durch Muskelzittern der Bienen eine Temperatur von über 45 Grad Celsius erzeugt, was die Hornissenspäherin in der Regel nicht überlebt.

Nun müssen Imker in den USA womöglich um ihre Bienenvölker bangen, denn im Nordwesten der Vereinigten Staaten sind mehrere Exemplare von Vespa mandarinia gesichtet worden. Wie das Agrarministerium des Bundesstaates Washington mitteilte, seien sie bereits im Winter 2019 nahe Blaine und Bellingham an der Grenze zu Kanada gefunden worden. Zuvor hatte es im Herbst auch auf der kanadischen Seite einige Sichtungen gegeben.

"Einreise" unklar

Wie die Exemplare nach Nordamerika gelangten, ist unklar. Sie seien möglicherweise an Bord eines Schiffes eingeschleppt worden, spekulieren Experten. Um eine Ausbreitung der riesenhaften Eindringlinge zu verhindern und die heimischen Bienen zu schützen, werden nun spezielle Fallen eingesetzt, berichtete die "New York Times". "Dieses ist unsere Gelegenheit, um zu verhindern, dass sie sich hier ansiedeln. Wenn wir das in den nächsten Jahren nicht schaffen, wird es uns wahrscheinlich gar nicht gelingen", sagte der Insektenforscher Chris Looney. (red, APA, 5.5.2020)