Nicht jeder hat einen stabilen, schnellen Internetzugang.

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In Zeiten der Corona-Krise zeigt sich, wie wichtig ein schneller Internetzugang ist: Während die meisten Unternehmen in den Notbetrieb gewechselt sind, ist vor allem Homeoffice enorm relevant geworden. Und auch Schüler und Studenten setzen auf E-Learning und Videokonferenzen.

In den USA hat allerdings ein fehlender Zugang dazu geführt, dass manche Bürger auf Parkplätze fahren müssen, um den noch erhältlichen Zugriff bei manchen (geschlossenen) öffentlichen Einrichtungen zu verwenden. Beispielsweise nutzen die User den Zugang von Restaurants, Bibliotheken und Cafés, um ihrer Arbeit nachzugehen – und sitzen dabei im Auto. Das berichtet die "New York Times".

Kein Einzelphänomen

Gerade Personen aus ländlichen Gegenden, wo es kein Breitbandinternet gibt, müssen auf diese Methode setzen und dafür auch lange Fahrten in Kauf nehmen. Dabei handelt es sich um kein Einzelphänomen, finden sich doch auf solchen Parkplätzen zahlreiche Personen, die ähnlich handeln müssen. Sicherheitsabstand wird gehalten, indem jeweils immer ein Platz frei bleibt.

Laut dem Pew Research Center hat ein Viertel aller US-Amerikaner kein schnelles Internet zu Hause – entweder weil es zu teuer ist oder weil man eben in einem Gebiet ohne ausreichenden Ausbau lebt. Gerade ärmere Familien in Städten und Personen, die außerhalb dieser leben, sind also benachteiligt.

Onlineprüfungen im Auto

Viele von ihnen nutzen ihr Mobilfunkinternet, aber dieses ist ebenso oft nicht ausreichend schnell für die Heimarbeit. Und auch für Schüler handelt es sich um eine schwierige Situation, wenn sie beispielsweise Onlineprüfungen im Auto absolvieren müssen. In manchen Bundesstaaten werden vergünstigte oder kostenlose Zugänge für Bedürftige angeboten – doch manche Nutzer beschweren sich, dass es zu lange dauert, bis man den Service in Anspruch nehmen kann.

Hierzulande sind in den vergangenen Wochen Initiativen für Schüler entstanden, die Probleme beim Heimunterricht haben, weil ihnen der soziale Austausch oder die technischen Voraussetzungen fehlen. Auf der Dachplattform #weiterlernen bietet das Bildungsministerium einen Überblick über die Angebote. (red, 6.5.2020)