Riesling Pfaffenberg 2019 vom Weingut Pichler-Krutzler

Foto: Christina Fieber

Die Freude ist groß, wenn im Frühling die ersten Weine der letzten Ernte erscheinen. Die neuen Jahrgänge tragen immer auch eine Verheißung in sich – sprühen vor Leben und Zuversicht. Freilich werfen viele Betriebe auch schon im Winter ihre Flüssigware auf den Markt, aber das ist oft bloßes Geplänkel. Richtiger Wein braucht Zeit. Im Weingut Pichler-Krutzler bekommt er sie: Keine Flasche Wein verlässt dort im Embryonalstadium den Keller.

Als das Winzerpaar vor 13 Jahren ihr Weingut gründete, ging ein Raunen durch die Wachau – entzogen sie sich doch dem damals in der Region herrschendem Wettbewerb, immer reifere und üppigere Weißweine zu basteln.

Im Hause Pichler-Krutzler herrschte von Beginn an die feine Klinge: Filigrane Rieslinge und vielschichtige Veltliner wurden zu ihrem Markenzeichen. Weine mit Herkunft, frei von Heimatkitsch, das ist das Credo am Weingut. Der Riesling vom Pfaffenberg ist streng genommen gar kein Wachauer, sondern Kremstaler. Seit zwei Jahren wird die karge Lage biologisch bearbeitet. 2019 glänzt er besonders. So feinsinnig und eindringlich war er vielleicht noch nie. (Christina Fieber, RONDO, 8.5.2020)