In der steirischen Dependance von Magna war der Umsatzrückgang im ersten Quartal wegen des Produktionsstopps besonders ausgeprägt.

Foto: Harald Schneider / APA / picturedesk.com

Ottawa/Wien – Der kanadische Autozulieferkonzern Magna hat heuer im ersten Quartal stark unter der Coronakrise gelitten, die sich zu der schon länger herrschenden Nachfrageschwäche in der Autobranche noch hinzugesellt hat. Der Konzernumsatz sank um 18 Prozent auf umgerechnet acht Milliarden Euro. Der Nettogewinn schrumpfte um drei Viertel, ohne Sondereffekte im Vorjahr um rund die Hälfte.

Der auf die Magna International Inc. entfallende Reingewinn belief sich im Zeitraum Jänner bis März auf 261 Millionen US-Dollar, nach 1,11 Milliarden Dollar im gleichen Vorjahreszeitraum. Jedoch war der Nettogewinn damals durch sonstige Erträge in Höhe von 575 Millionen Dollar nach Steuern aufgefettet worden – ohne diese Erträge sank der Nettogewinn um 270 Millionen Dollar, erklärte der Konzern am Donnerstag.

Starker Rückgang bei Magna Steyr

Ohne Währungseffekte und Veräußerungen sowie Akquisitionen sank der konsolidierte Umsatz binnen Jahresfrist um 14 Prozent, dabei am stärksten (um 29 Prozent) im Segment Complete Vehicles, womit Magna Steyr in Graz (Steiermark) gemeint ist. Dort war wegen Corona Mitte März der Zusammenbau von Komplettfahrzeugen gestoppt worden. Mitte Mai, mit 18.5., soll in Graz die Produktion für BMW und Jaguar (Land Rover) wieder aufgenommen werden, hatte es Ende April in mehreren Zeitungsberichten geheißen.

Den Ausblick fürs Gesamtjahr, demzufolge für 2020 rund 38 bis 40 Milliarden Dollar Umsatz erwartet worden waren, hatte Magna schon Ende März wegen Covid-19 zurückgezogen und betont, dass man per Ende Februar über rund vier Milliarden Dollar Liquidität verfügte, davon etwa eine Milliarde Dollar in bar und drei Milliarden in verfügbaren, zugesagten Kreditlinien.

Kein Ausblick für 2020 möglich

Am Donnerstag hieß es aus der Konzernzentrale: "Wir sind derzeit nicht in der Lage, die Auswirkungen der Pandemie auf unsere Finanzergebnisse für den Rest des Geschäftsjahres 2020 zu beurteilen und können zum jetzigen Zeitpunkt keinen Ausblick auf 2020 geben." (APA, 7.5.2020)