Großbritannien hat die EU am 31. Jänner verlassen.

London/Frankfurt – EU-Handelskommissar Phil Hogan warnt vor einem Scheitern der Verhandlungen mit Großbritannien über die Wirtschaftsbeziehungen nach dem Brexit. "Die britische Regierung zeigt im Augenblick nicht die nötige Ernsthaftigkeit, den Willen sich zu einigen", sagte der Ire der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (noch nicht online) und dem irischen Sender RTE.

"So wie die Verhandlungen laufen, werden wir es nicht schaffen, bis Ende Oktober eine Einigung hinzubekommen", so Hogan. Er warf der Regierung in London vor, sich in den für die EU entscheidenden Punkten stur zu stellen. Dazu zählte er Regeln für fairen Wettbewerb, die Fischereipolitik und Finanzdienstleistungen.

Kritik an Boris Johnson

Er verstehe nicht, was Premierminister Boris Johnson erreichen wolle. Immer nur nach einem Handelsabkommen nach dem Vorbild des EU-Kanada-Abkommens zu rufen, sei "keine Verhandlungsstrategie".

Großbritannien hat die EU am 31. Jänner verlassen. Bis Ende 2020 gilt eine Übergangsphase, so dass sich im Alltag kaum etwas verändert hat. In der Zeit soll vor allem der künftige Handel vertraglich geregelt sein, sonst droht ein harter wirtschaftlicher Bruch. Nächste Woche steht die nächste Verhandlungsrunde an. (red, APA, 7.5.2020)