Flugabwehrraketen vom Typ Patriot in Saudi-Arabien.

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Washington – Die USA ziehen vier ihrer Batterien von Patriot-Flugabwehrraketen aus Saudi-Arabien ab. Die Stationierung der Batterien sei von vornherein nur als vorübergehende Maßnahme geplant gewesen, sagte am Donnerstag ein Vertreter des Pentagon. Mit den Flugabwehrraketen ziehen auch 300 US-Soldaten aus Saudi-Arabien ab.

Zwei der Raketen waren im Oktober als Reaktion auf Raketenangriffe auf zwei saudi-arabische Ölanlagen entsandt worden. Die USA und Saudi-Arabien hatten den Iran für die Angriffe verantwortlich gemacht. Teheran bestritt aber jegliche Verantwortung für die Attacken. Zu den Angriffen bekannt hatten sich die schiitischen Huthi-Rebellen aus dem Jemen, die vom Iran unterstützt werden.

Zwei weitere in Saudi-Arabien stationierte Patriot-Flugabwehrraketen hatten die USA im März als Reaktion auf den Beschuss einer von internationalen Streitkräften genutzten Militärbasis nördlich der irakischen Hauptstadt Bagdad gehalten. Bei der Attacke waren zwei US-Soldaten und ein Brite getötet worden.

Hochrüsten nach Spannungen mit dem Iran

"Allen" Beteiligten sei im Vorfeld klar gewesen, dass es sich bei den vier Patriot-Raketen um eine vorübergehende Vorsichtsmaßnahme gehandelt habe, die nur verlängert worden wäre, wenn "die Dinge sich verschlechtert hätten", sagte der Pentagon-Vertreter. "Die Dinge haben sich nicht verschlechtert, deshalb mussten (die Patriot-Flugabwehrraketen) weg."

Vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen mit dem Iran hatten die USA Ende des vergangenen Jahres 3.000 zusätzliche Soldaten, Kampfjets und weitere Militärausrüstung in die Golf-Region entsandt und ihre Flottenpräsenz in der Region erhöht. Ziel war die Verstärkung der saudi-arabischen Luftverteidigung mit Blick auf mögliche iranische Raketenangriffe.

Zu Beginn des Jahres waren die Spannungen zwischen den USA und dem Iran durch die gezielte Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani bei einem Drohnenangriff in Bagdad dramatisch eskaliert. Die Attacke, bei der auch der irakische Milizenführer Abu Mahdi al-Muhandis getötet wurde, brachte die verfeindeten Staaten an den Rand eines Krieges. (APA, 8.5.2020)