Illustration: Fatih Aydogdu, Eva Schuster, Marie Jecel
Ich seh jetzt immer so viele Sterne am Himmel – ist das nur, weil ich während Corona länger aufbleiben darf?

Anruf beim Naturhistorischen Museum: Christoph Goldmann leitet dort das Projekt "Lebensraum Naturnacht". Er findet, "das ist natürlich toll, länger aufzubleiben", Corona hat an deiner Beobachtung aber auch einen Anteil. Es haben weniger Geschäfte geöffnet, es finden kaum Veranstaltungen statt – das alles macht, dass der Himmel nicht mehr so stark angestrahlt wird und du wieder mehr Sterne siehst. Leider bleibt das nicht so, Herr Goldmann rechnet damit, dass die "Lichtverschmutzung" bald wieder zunimmt.

Illustration: Fatih Aydogdu, Eva Schuster, Marie Jecel
Was bitte ist Lichtverschmutzung? Und was kann man dagegen tun?

Damit ist all das Licht gemeint, das ungenutzt in Richtung Himmel strahlt. Unser Experte spricht sogar von "Lichtmüll". In Wien findest du etwa am Stephansdom sehr starke Leuchtstrahler. Der sieht dann auch abends toll aus, ein großer Teil des Lichts trifft die Kirche aber gar nicht. Auch Leuchtreklame ist die ganze Nacht über an. "In Wien ist es stets heller als in einer Vollmondnacht", sagt Herr Goldmann. Was daran so schlecht ist? Viele Tiere und Pflanzen geraten ohne Dunkelheit aus dem Gleichgewicht. Deshalb rät der Experte: "Wir sollten Licht so verwenden wie Wasser – nur so viel, wie wir benötigen, und wenn man es nicht mehr braucht, dreht man es ab."

Illustration: Fatih Aydogdu, Eva Schuster, Marie Jecel
Werden eigentlich noch neue Sterne entdeckt?

Die Frage wird Herrn Goldmann auf Partys oft gestellt. Seine Antwort: "Es gibt so viele Sterne, die spannende Aufgabe ist es, die interessanten herauszusuchen." Wer etwa ein Schwarzes Loch entdecken will, muss sich auf die Bewegung der Sterne drumherum konzentrieren. Oft ist es aber schon schwer genug, überhaupt ein paar Sterne zu sehen, sagt der Museumspädagoge: "Unter natürlichen Bedingungen kann man mit freiem Auge etwa 6000 Sterne zählen, in der Stadt, etwa beim Naturhistorischen Museum, sind es gerade mal 20."

Stimmt es, dass in Deutschland wieder die Fußballliga startet? Und wie sieht es bei uns aus?

Ja, die Deutschen fangen früh an. Am 16. Mai geht’s schon los – gleich auch mit dem spannenden Revierderby Borussia Dortmund gegen Schalke 04. Es gelten ganz besondere Hygienevorschriften und andere Sonderregeln. So dürfen wohl mehr Spieler pro Spiel ein- und ausgewechselt werden. Wie es mit unserer Bundesliga weitergeht? Da müssen wir noch auf eine Entscheidung warten, die soll kommende Woche fallen. Losgehen könnte es dann bei uns Ende Mai oder Anfang Juni.

Illustration: Fatih Aydogdu, Eva Schuster, Marie Jecel
Wie halten es andere Länder?

Natürlich wollen nicht nur in Deutschland und Österreich die Vereine wieder Fußballspielen. In England gibt es Pläne für eine Fortsetzung der Saison ab 12. Juni. Fix ist das noch nicht. Die bulgarische Liga wird ein paar Tage vorher starten. Ganz anders haben sich Frankreich und Holland entschieden. Dort hat man die Spielsaison einfach für beendet erklärt. In den Niederlanden gibt es jetzt keinen Meister, in Frankreich darf sich Paris Saint-Germain über den Titel freuen. Die lagen am Ende in der Liga vorne.

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Darf ich dann wieder ins Stadion zuschauen gehen?

Danach schaut es derzeit nicht aus. Auch die Spiele in der deutschen Liga werden ohne Fans im Stadion ablaufen. Geisterspiele nennt man das. Und das kann länger so bleiben. Zum Beispiel hat der niederländische Gesundheitsminister in einem Brief festgehalten, dass Veranstaltungen, zu denen sehr, sehr viele Menschen kommen, erst wieder erlaubt werden, wenn es einen Impfstoff gegen das Coronavirus gibt. Was bleibt also? Nur der Fernseher: (Peter Mayr, Karin Riss, 9.5.2020)