"In Österreich stehen alleine in öffentlichen Räumen über 6000 Outdoor-Körbe ungenutzt in der Gegend herum. Das muss sich wieder ändern." Das sagt Gerald Martens, Präsident des österreichischen Basketballverbandes, der einen Appell an alle öffentlichen Stellen, die für diese Freiplätze zuständig sind, richtet: "Egal ob Magistrate, Stadt- oder Gemeindeverwaltungen: Gebt den Menschen Platz zum sporteln! Sperrt die öffentlichen Freiplätze am 15. Mai wieder auf!"

Den Schulverwaltungen auf Bundes- und Landesebene redet Martens ebenfalls ins Gewissen: "Auch in den Sportanlagen unserer Schulen hängen zigtausende Körbe. Lassen Sie uns doch einen Weg finden, diese Schulsportanlagen auch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Menschen, die sich um eine ordentliche Organisation dieser Anlagen annehmen könnten, gibt es ja aufgrund der hohen Kurzarbeit- und Arbeitslosenquote genug. Es wäre ein Leichtes, Bürgerinnen und Bürger für diese überaus sinnvolle, soziale Arbeit zu gewinnen." Diese Schulöffnung für die Sportlerinnen und Sportler solle so schnell wie möglich passieren, so Martens. "Und das nicht nur bis Schulende. Gerade in den Sommermonaten, in denen Strandurlaub nicht möglich sein wird, ist die Öffnung der Schulsportstätten unabdingbar."

Gerald Martens, Präsident des österreichischen Basketballverbandes, richtet einen Appell an die Politik.
Foto: APA/Punz

Gleichzeitig erarbeitete die sportliche Führung der Basketballer gemeinsam mit anderen Sportfachverbänden einen Mehr-Phasen Plan. Die erste Phase macht den Wiedereinstieg in das sportliche Training ohne Ball möglich, in Phase zwei soll mit 15. Mai auch das Outdoor-Training mit Ball ermöglicht werden. Am 29. Mai soll auch wieder Training in der Halle möglich sein, nachdem Sportminister Kogler für diesen Tag bereits die Öffnung der Sporthallen angekündigt hat.

Die Sportunion, einer der drei österreichischen Sport-Dachverbände, plädiert ebenfalls für eine rasche Öffnung von Schulsportstätten für Sportvereine. Spätestens ab den Sommerferien sollen Vereine mit Camps, Sportwochen oder kostenlosen Initiativen, wie "Bewegt im Park" Sportprogramme anbieten.

Foto: Basketball Austria

Hier könne die Politik leicht die Rahmenbedingungen anpassen, indem sie mehr Raum ohne zusätzliche Kosten schaffe, was jedoch mit großem Nutzen verbunden sei. "Ziel dieser Sportoffensive ist ein Comeback mit Herz und Hirn, zur Stärkung der Fitness sowie Gesundheit unseres Landes", wurde Sportunion-Präsident Peter McDonald zitiert. "Mehr gesunde Lebensjahre muss das Ziel sein, also 'come back stronger' nach der längsten Sportpause seit 75 Jahren", bezog er sich auf die durch den Coronavirus erzwungene Unterbrechung.

Bereits vor dem corona-bedingten "Shutdown" habe Österreich die Bewegungsempfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nicht erfüllt. Rund 80 Prozent der Kinder und Jugendlichen würden sich zu wenig aktiv bewegen. Aufgrund der geltenden Corona-Verordnungen braucht es nun spezielle Regelungen zum Sporteln auf Freiplätzen. Der Basketball-Verband etwa hat in einem offiziellen Corona Guide "Back In The Game" Grundregeln postuliert, unter dem Motto "8 Regeln – und der Court gehört dir". (red, 9.5.2020)