Gabor Steingart will mit Media Pioneer "keine Märchen" erzählen.

Foto: imago/Jürgen Heinrich

Leinen los: Das digitale Berliner Medien-Startup Media Pioneer des Journalisten Gabor Steingart startet ein Mitgliederkonzept mit Bezahlmodell. "Leser sind für uns keine Zielgruppe, sondern Partner: Der Pioneer Club ist Ausdruck eines neuen Miteinanders. Dialog und Austausch auf Augenhöhe", heißt es auf der Homepage des Start-ups. Das Motto lautet: "100% Journalismus. Keine Märchen."

Herzstück des neuen Mediums ist das Redaktionsschiff "Pioneer One", das ab Mitte Mai im Berliner Regierungsviertel auf der Spree fahren wird, und den Austausch mit den Leserinnen und Lesern ermöglichen soll. Abonnenten bekommen für 25 Euro pro Monat Zugang zu verschiedenen Briefings, Podcasts, Live-Streams und Grafiken, schreibt der Mediendienst turi2. Studenten zahlen nur zehn Euro pro Monat, eine Fördermitgliedschaft um 833 Euro jährlich soll exklusive Vorteile garantieren.

"Hauptstadt Briefing"

Im Mittelpunkt des Abonnements steht der neue werktägliche Newsletter "Hauptstadt Briefing", in dem Michael Bröcker und Gordon Repinski versprechen, hinter die Kulissen des Berliner Politikbetriebs zu blicken. Das "Morning Briefing" von Gabor Steingart selbst soll weiterhin kostenlos abonnierbar bleiben.

Gabor Steingart leitete von 2001 bis 2007 das Hauptstadtbüro des Nachrichenmagazins "Der Spiegel" in Berlin und bis 2010 dessen Büro in Washington. Von 2010 bis 2018 war er zunächst Chefredakteur, dann Herausgeber des "Handelsblatts", außerdem ab 2012 Vorsitzender der Geschäftsführung. Für Media Pioneer hat Steingart in den letzten Monaten zahlreiche Journalistinnen und Journalisten rekrutiert, darunter befindet sich etwa der Blogger und Ex-BR-Mitarbeiter Richard Gutjahr.

An Media Pioneer halten Steingart und das Management die Mehrheit der Unternehmensanteile, rund ein Drittel gehört dem Medienkonzern Axel Springer. Ein weiterer Teil der Anteile soll Lesern und Hörern zum Kauf angeboten werden. (red, 11.5.2020)