Die jungen Deutschen, die zur Tatzeit zwischen 17 und 20 Jahre alt waren, waren im Juli festgenommen worden.

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Ulm – Fast ein Jahr nach einem Brandanschlag auf den Wohnwagen einer Roma-Familie in Deutschland hat vor dem Landgericht Ulm der Prozess gegen fünf junge Männer wegen versuchten Mordes begonnen. Das Verfahren startete am Montag wegen Corona-bedingter Abstandsregeln in einem Saal im Ulmer Kornhaus unter verschärften Sicherheitsbedingungen.

Die Jugendlichen sollen laut Anklage am 24. Mai 2019 eine Wachsfackel auf den Wohnwagen der aus Frankreich stammenden Familie auf einer Wiese in Erbach im Bundesland Baden-Württemberg geworfen haben. In dem Fahrzeug, das nur knapp verfehlt wurde, war eine schlafende Frau mit ihrem neun Monate alten Sohn. "Ich schäme mich zutiefst für diese Aktion", sagte einer der Angeklagten zu Prozessbeginn.

Die jungen Deutschen, die zur Tatzeit zwischen 17 und 20 Jahre alt waren, waren im Juli festgenommen worden. Ein rassistisches Motiv schließen die Ermittler nicht aus. Vor dem Prozessgebäude protestierten Aktivisten gegen Rassismus. (APA, 11.5.2020)