Die Zahl der antisemitischen Übergriffe in den USA ist stark angewachsen.

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New York – Die USA haben 2019 einen neuen Höchststand antisemitischer Taten verzeichnet. Insgesamt gab es 2.107 antisemitische Übergriffe, Belästigungen und Akte von Vandalismus, wie die US-Organisation Anti-Defamation League (ADL) in ihrem am Dienstag veröffentlichten Jahresbericht mitteilte. Fünf Menschen starben infolge antisemitischer Übergriffe.

"Dieses Jahr war ein beispielloses Jahr, eine Zeit, in der viele jüdische Gemeinden im ganzen Land direkt mit Hass konfrontiert waren", erklärte ADL-Präsident Jonathan Greenblatt. Die jüdische Gemeinde in den USA habe im vergangenen Jahr die höchste Zahl antisemitischer Handlungen seit Beginn der Aufzeichnungen hinnehmen müssen, hieß es in der Erklärung der Organisation, die Antisemitismus und Rassismus bekämpft. Bisher galt 2017 mit 1.986 Taten als das Jahr mit den meisten antisemitischen Vorfällen in den USA. Seit dem Vorjahr war die Zahl der Übergriffe um rund zwölf Prozent gestiegen.

Vermehrt Angriffe

Vor allem die Zahl der körperlichen Übergriffe sei angestiegen – von 39 im Vorjahr auf 61, hieß es. Mehr als die Hälfte dieser Taten fand der ADL zufolge in New York City statt. Insgesamt 270 Übergriffe wurden von Personen begangen, denen ein Naheverhältnis zu extremistischen Personen nachgewiesen werden konnte.

Auch Schikanierungen nahmen demnach mit 1.127 Vorfällen zu, ebenso wie Vandalismusakte mit 919 Fällen. Vorfälle gab es in allen Bundesstaaten außer Alaska und Hawaii. Hinter New York sind New Jersey, Kalifornien, Massachusetts und Pennsylvania am stärksten betroffen. (APA, red, 12.5.2020)