Wien – Seit dem Ausbruch der neuartigen Lungenerkrankung Covid-19 sind tausende wissenschaftliche Untersuchungen über die verschiedenen Aspekte des Virus Sars-CoV-2 und seiner Ausbreitung veröffentlicht worden. DER STANDARD greift die wichtigsten Erkenntnisse und die Entwicklung in anderen Ländern weiterhin auf, der im März und April regelmäßige Blick in die statistischen Reports anderer Länder läuft mit dieser Aktualisierung jedoch aus.

Hintergrund

Bei allen Zahlen darf einerseits nicht die Dunkelziffer vergessen werden: Das heißt, dass sich alle Zahlen stets auf die positiv Getesteten beziehen, oder gar einen Bruchteil davon. Andererseits sind beeinflussende Faktoren wie zum Beispiel die Testanzahl und -kriterien, Gesellschaftsstrukturen oder Gesundheitssysteme regional unterschiedlich.

Auch die Institutionen und Behörden der verschiedenen Länder weisen darauf hin, dass alle Zahlen und Ergebnisse sich auf die vorhandenen Möglichkeiten und Datenlage beziehen und deshalb mit Vorsicht zu interpretieren sind. Wir bitten dies im Hinterkopf zu behalten.

Symptome und Verlauf von Covid-19-Erkrankungen

In Deutschland liegen nach Angaben des Robert-Koch-Instituts für 83 Prozent der bekannten Infizierten klinische Informationen vor: Häufig genannte Symptome sind laut Report vom 12. Mai Husten (49 Prozent), Fieber (41 Prozent) und Schnupfen (21 Prozent).

Geruchs- oder Geschmacksverlust wird in Deutschland seit der zweiten April-Hälfte als Symptom neu erfasster Covid-19-Fälle ausgewiesen: Dies meldeten 15 Prozent der über 7.000 Fälle, für die seither klinische Informationen vorlagen. Für Österreich ist keine Auswertung bekannt.

Altersverteilung und Sterblichkeitsrate

Die folgende Grafik zeigt die Verteilung bestätigter Covid-19-Infektionen nach Alter. Die hohe Zahl junger Infizierter in Südkorea wird im Science-Artikel vom 17. März damit erklärt, dass der bis dahin größte gefundene Infektionscluster auf die Shincheonji-Kirche zurückgeführt wird, deren Mitglieder mehrheitlich jung seien. Auf Shincheonji wurden zu diesem Zeitpunkt über 5.000 Infektionen zurückgeführt, damals 60 Prozent aller Fälle in Südkorea. (Mit Stand heute sind es immer noch 47,5 Prozent aller bekannten Fälle des Landes.)

Dass ältere Menschen stärker gefährdet sind, an einer Covid-19-Erkrankung zu sterben, zeigt die folgende Grafik. Die älteste Bevölkerung der Europäischen Union mit einem Medianalter von 46,3 Jahren verzeichnet übrigens Italien.

Ein erhöhtes Sterberisiko haben auch Menschen, die vor der Covid-19-Infektion bereits von einer oder mehr Grunderkrankungen betroffen waren. Das zeigte die Auswertung klinischer Daten von Verstorbenen, die positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden waren. Zu den häufigsten Grunderkrankungen zählten bei Covid-19-Verstorbenen in Italien und der Schweiz Bluthochdruck, Herz-Kreislauferkrankungen und Diabetes, in den Niederlanden zudem die chronisch obstruktive Lungenerkrankung COPD.

(red, 13.5.2020)