Der Social-Media-Konzern Twitter hat es den meisten seiner rund 5000 Angestellten in den USA freigestellt, auch nach der Überwindung der Corona-Krise weiter von zu Hause aus zu arbeiten. Auch Facebook und Google haben die meisten Mitarbeiter jetzt im Homeoffice, aber vorläufig nur bis Ende 2020.

Manche können sich die Arbeit im Homeoffice auch für "nachher" sehr gut auf Dauer vorstellen.
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Wer derzeit in Österreich im Homeoffice steckt, macht unterschiedliche Erfahrungen: Es geht ganz gut, es kommt stark auf die Wohnsituation an, man erspart sich lästige Anfahrten hin und zurück. Manche können sich das auch für "nachher" sehr gut auf Dauer vorstellen. Aber: Familie, womöglich mit Kleinkindern, den ganzen Tag um einen herum, das nervt manchmal, ist oft einfach gar nicht zu schaffen. Auf dem Land ist die Internetversorgung oft nicht optimal. Der Weg vom Schreibtisch zum Kühlschrank ist (zu) kurz. Und: Wer nicht im Büro ist, bekommt zu wenig mit. Die informellen Informationsflüsse, die Kaffeeautomaten-Austauschbörse – das ist von außen schwerer möglich.

Aber natürlich werden sich die Firmen etwas überlegen. Die gemietete Fläche zu reduzieren hilft bei den Kosten. Die Regierung verspricht leichtere Steuerabsetzbarkeit von Arbeitszimmern. Doch letztlich ist der Mensch ein soziales Wesen. Die Hölle, das sind die anderen, hat schon der alte Jean-Paul Sartre gewusst, aber sein Stück "Geschlossene Gesellschaft" endet mit dem Befehl: "Weitermachen." (Hans Rauscher, 13.5.2020)