Illustrationen: Fatih Aydogdu

In den Ferien wünscht man sich immer, dass die Schule nie wieder beginnt, doch in so einer schweren Zeit merkt man erst, wie sehr man die Schule eigentlich vermisst. Als ältestes von drei Kindern musste mich selbstverständlich auch um meine Brüder kümmern. Meine Eltern haben glücklicherweise beide ihren Job behalten und waren im Homeoffice sehr beschäftigt. Im März habe ich mit meinen Lehrern noch über E–Mail kommuniziert, aber inzwischen machen wir das schon über eine App. Im Homeoffice ist es schwierig, alle Termine einzuhalten und vor allem der Verlockung zu widerstehen, lange zu schlafen. Natürlich vergesse ich auch mal eine Hausaufgabe abzugeben aber ich versuche trotzdem, mich halbwegs an die Abgabefristen zu halten. Ganz sicher ist diese Zeit schwierig, aber da die Schule bald wieder anfängt, sehe ich als Schülerin wieder Hoffnung.

Philomena, 12 Jahre


Illustrationen: Fatih Aydogdu

Ich gehe in die Landwirtschaftliche Berufsfachschule. Mir geht es jetzt besser als in der Zeit, in der noch Schule war. Ich kann mich besser konzentrieren, da niemand neben oder hinter mir Geräusche macht. Am Anfang ist es mir sehr schwergefallen, mich zurechtzufinden, besonders in der ersten Woche. Meine Mami hat mir, als ich ihr gesagt habe, dass ich Hilfe brauche, einen Wochenplan und einen Tagesplan gemacht, so weiß ich immer, wann ich was machen muss und wann etwas abzugeben ist. Zuerst war ich von der Lernplattform LMS sehr überfordert. Dank meines tollen Klassenvorstands klappt das jetzt sehr gut, es macht mir auch Spaß, das Distance-Learning. Mir gehen meine Freunde schon sehr ab, deshalb freue ich mich schon, wenn ich im Juni endlich wieder in die Schule darf.

Stefanie-Laura, bald 16 Jahre


Illustrationen: Fatih Aydogdu

Am Anfang fiel es mir noch recht schwer, mit den ganzen Aufträgen zurechtzukommen. Jetzt mag ich das Homeschooling eigentlich, weil man keinen so strikten Zeitplan hat, und für mich wurde es dann auch viel entspannter. Mir haben aber auch all diese Videokonferenzen in den meisten Fächern geholfen. Am Beginn haben sie mich noch genervt, doch dann mochte ich sie immer mehr. Jetzt freue ich mich aber auch schon ein bisschen auf die Schule und auf meine Freunde. Durch dieses Homeschooling habe ich auch gelernt, wie man besser mit dem Computer umgeht (E-Mails schreiben, Word-Dokumente besser und effizienter zu bearbeiten, mit den verschiedenen Internet-Plattformen umzugehen). Manche Lehrer geben zwar ein bisschen zu viel auf, aber sonst ging es eigentlich ganz gut. Am Anfang haben meine Eltern mir noch geholfen, aber jetzt mache ich eigentlich das Allermeiste alleine. Ich würde auch jederzeit gerne wieder so ein Homeschooling machen.

Mia, 13 Jahre


Illustrationen: Fatih Aydogdu

Mir geht es bei der Sache gut, aber ich vermisse meine Freunde. Ich habe einen Wochenplan von meiner Lehrerin bekommen, da weiß ich, wann ich was zu tun habe. Wir haben in der Klasse ein Padlet, wo auch Aufgaben oder Videos sind. Das finde ich praktisch, aber auch anstrengend. Ich habe jeden Montag eine Videokonferenz, da ist meine Lehrerin und zeigt, was wir diese Woche machen werden. Ich finde es toll, dass ich ein eigenes Zimmer habe, so kann ich mich gut konzentrieren. Ich verstehe immer fast alles, sodass ich meinen Papa nicht nerve.

Lila, 8 Jahre


Illustrationen: Fatih Aydogdu

Ich gehe in die 2. Klasse AHS. Am Anfang war ich aufgeregt, weil alles neu für mich war. Aber jetzt ist alles normal. Ich finde Homeschooling, wie es jetzt ist, angenehm, weil ich mir alles so einteilen kann, wie ich will. Außerdem kann ich so alles in meinem Tempo machen. Da unsere Schule eine einzige Plattform verwendet, war es für mich nicht kompliziert.

Ich vermisse meine Freundinnen sehr, obwohl wir jeden Tag telefonieren und gemeinsam die Schulsachen machen. So motivieren wir uns gegenseitig. Ab Montag gehe ich wieder in die Schule und sehe endlich wieder meine Freundinnen in real life!

Tabea Mingma, fast 12 Jahre


Illustrationen: Fatih Aydogdu

Ich finde diese Zeit, in der wir uns gerade befinden, blöd. In normalen Zeiten gehe ich in eine Mehrstufenintegrationsklasse. Das ist eine Klasse, wo Kinder von der 1. bis zur 4. Klasse unterrichtet werden. Wir haben aber keinen normalen Unterricht, sondern wir haben einen Plan, nach dem wir zwei Wochen erarbeiten müssen.

Derzeit holen meine Eltern immer den neuen Plan und die Arbeitsmaterialien von der Schule ab. Weil ich mit meinen Arbeitsaufträgen immer schnell fertig bin, beschäftige ich mich oft mit Basteln, Puzzlen und Lesen. Unsere Lehrerin hat uns auch einmal ein Video geschickt, in dem es um eine Geschicklichkeitsübung geht. Damit verbringt man dann auch ein paar Tage. Viele Schülerinnen und Schüler haben mitgemacht und ihre Videos geschickt. Das war sehr lustig.

Charlotte, 10 Jahre


(red, 15.5.2020)