Dortmund – Borussia Dortmund ist furios aus der über zweimonatigen Corona-Pause der deutschen Fußball-Bundesliga gestartet. Der BVB feierte am Samstag im Revierderby – selbstverständlich ohne Zuschauer – einen 4:0-Heimsieg über den FC Schalke 04 und festigte damit Platz zwei. Der Rückstand auf Spitzenreiter FC Bayern, der am Sonntag bei Union Berlin antritt, beträgt vorerst nur noch einen Punkt.

"Fohlen" im Aufwind

Neuer Tabellendritter ist Borussia Mönchengladbach nach einem 3:1 im Abendspiel bei Eintracht Frankfurt. RB Leipzig fiel durch ein Heim-1:1 gegen den SC Freiburg an die vierte Stelle zurück. Hertha BSC gewann beim Debüt von Trainer Bruno Labbadia auswärts gegen Hoffenheim mit 3:0, Oliver Glasner kam mit seinem VfL Wolfsburg zu einem 2:1 in Augsburg. Das Abstiegsderby zwischen dem Drittletzten Fortuna Düsseldorf und Schlusslicht Paderborn endete torlos.

Im leeren Dortmund-Stadion spielte Schalke anfangs noch gut mit, dann aber schlug Erling Haaland zu. Österreichs Fußballer des Jahres scorte in der 29. Minute das 1:0 und erzielte damit das erste Tor im deutschen Oberhaus nach der Wiederaufnahme des Spielbetriebs. Der im Winter von Salzburg gekommene Norweger hält nun nach neun Liga-Matches bei zehn Treffern.

28 Minuten lang kein Treffer in fünf Spielen, dann aber war es ausgerechnet der Ex-Salzburger Erling Haaland, der für das erste Bundesligator nach der langen Pause sorgte.
Foto: AFP/ Meissner

Neben dem Goalgetter trugen sich auch Raphael Guerreiro (45., 63.) und Thorgan Hazard (49.) in die Schützenliste ein. Bei Schalke wurden Guido Burgstaller in der 46. und Alessandro Schöpf in der 73. Minute eingetauscht. Michael Gregoritsch blieb auf der Ersatzbank.

Hinteregger patzt und rettet

Deren Landsmann Stefan Lainer setzte sich mit Gladbach in Frankfurt mit 3:1 durch. Die Gäste gingen bereits nach 36 Sekunden durch Alassane Plea in Führung, wobei Eintracht-Verteidiger Martin Hinteregger keine glückliche Figur abgab. Für den zweiten Gäste-Treffer sorgte Marcus Thuram (8.), der nach optimaler Vorarbeit von Ramy Bensebaini nur noch einschieben musste.

Bild nicht mehr verfügbar.

Ersatzspieler Frankfurts aus Distanzierungsgründen auf den Zuschauerrängen.
Foto: Reuters/Pool/Michael Probst

Das 3:0 für die Gladbacher resultierte aus einem von Bensebaini verwandelten Elfmeter (73.), für das Ehrentor der Eintracht zeichnete Andre Silva (81.) verantwortlich. Hinteregger verhinderte in der 85. Minute auf spektakuläre Art und Weise ein weiteres Gegentor und spielte durch, Stefan Ilsanker wurde in der 74. Minute vom Platz genommen. Die von Adi Hütter betreuten Frankfurter sind als 13. nur noch fünf Punkte vom Relegationsplatz entfernt.

Für den zweiten österreichischen Coach in der deutschen Bundesliga gab es ein Erfolgserlebnis. Oliver Glasners Wolfsburger gewannen mit Xaver Schlager in Augsburg nach Toren von Renato Steffen (43.) beziehungsweise Tin Jedvaj (54.) durch einen späten Treffer von Daniel Ginczek (91.) mit 2:1. Die "Wölfe" sind damit Tabellensechster.

Punkteverlust für Leipzig

Schlagers Ex-Salzburg-Kollege Konrad Laimer erreichte mit RB Leipzig im eigenen Stadion gegen Freiburg mit Philipp Lienhart nur ein 1:1. Manuel Gulde brachte die Gäste in der 34. Minute in Führung, Yussuf Poulsen gelang in der 77. Minute der Ausgleich für die Sachsen, bei denen Marcel Sabitzer aufgrund muskulärer Probleme zunächst Ersatz war und in der 69. Minute aufs Feld kam. Hannes Wolf saß auf der Bank.

Der angeschlagene und spät ins Spiel gebrachte Marcel Sabitzer (re) konnte die Bullen auch nicht mehr auf die Siegerstraße führen.
Foto: AFP/JAN WOITAS

In Sinsheim bescherten ein Eigentor von Kevin Akpoguma (58.) sowie Treffer von Vedad Ibisevic (60.) und Matheus Cunha (74.) Coach Labbadia einen optimalen Einstand. Die ÖFB-Legionäre Florian Grillitsch, Christoph Baumgartner und Stefan Posch konnten Hoffenheims Niederlage nicht verhindern.

Berliner Jubeltrauben

Bei ihrem Sieg hielten sich die Hertha-Profis nicht an die Torjubel-Vorgabe der Deutschen Fußball Liga. Nach ihren Treffern klatschten die Berliner Spieler jeweils ab und bildeten eine Jubeltraube. Im Rundschreiben der DFL zum Wiederbeginn der Liga nach der Corona-Pause heißt es: "Gemeinsames Jubeln, Abklatschen und Umarmungen sind zu unterlassen".

Die Hertha-Profis hielten sich nicht ganz an die Empfehlungen hinsichtlich Torjubel.
Foto: imago images/Poolfoto

Labbadia hat den emotionalen Jubel seiner Spieler inklusive Körperkontakt hernach verteidigt und um Nachsicht geworben. "Ich sehe das meinem Team auf jeden Fall nach. Ich hoffe einfach, dass die Menschen draußen Verständnis haben", sagte er in der Pressekonferenz. Ein DFL-Sprecher sagte, Sanktionen dafür erübrigen sich, da es sich lediglich um "einen Hinweis zur Orientierung" in Ergänzung zum Hygienekonzept handle.

Im Überschwang nach seinem Tor hat auch Mönchengladbachs Marcus Thuram die Jubel-Empfehlungen offenbar verdrängt. Der Stürmer ging nach seinem Treffer mit seinem Teamkollegen Ramy Bensebaini in Wangenkontakt und schien ihm sogar ein Küsschen aufzuhauchen.

Nullnummer in Düsseldorf

Eine Nullnummer lieferten Fortuna und Paderborn in Düsseldorf ab. Kevin Stöger spielte bei den Hausherren durch, Ex-ÖFB-Teamspieler Markus Suttner wurde in der 61. Minute ausgetauscht. (APA, red, 16.5.2020)

Deutschland – Bundesliga – 26. Runde:

Samstag

Hoffenheim – Hertha BSC Berlin 0:3 (0:0) Hoffenheim: Grillitsch und Posch spielten durch, C. Baumgartner bis zur 90.

Fortuna Düsseldorf – SC Paderborn 0:0 Düsseldorf: Stöger spielte durch, Suttner bis zur 61.

RB Leipzig – SC Freiburg 1:1 (0:1) Leipzig: Laimer spielte durch, Sabitzer ab der 69., Wolf auf der Bank; Freiburg; Lienhart spielte durch

FC Augsburg – VfL Wolfsburg 1:2 (0:1) Augsburg: ohne Teigl; Wolfsburg: X. Schlager spielte durch, Pervan auf der Bank, Trainer Glasner

Borussia Dortmund – Schalke 04 4:0 (2:0) Schalke: Burgstaller ab der 46., Schöpf ab der 73., Gregoritsch auf der Bank

Eintracht Frankfurt – Borussia Mönchengladbach 1:3 (0:2) Frankfurt: Hinteregger spielte durch, Ilsanker bis 74., Trainer Hütter; Gladbach: Lainer spielte durch

Sonntag

1. FC Köln – FSV Mainz 05 15.30 Uhr
Union Berlin – Bayern München 18.00 Uhr

Montag

Werder Bremen – Bayer Leverkusen 20.30 Uhr