700 Einsatzkräfte waren bei der Razzia vor Ort.

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Die "Identitäre Bewegung" soll ihre Daten in einem "Cyberbunker" gespeichert haben. Dies berichten der Norddeutsche Rundfunk und Der Spiegel. Bereits im vergangenen September 2019 wurde der Hoster in Traben-Trarbach an der Mösel von der Polizei ausgehoben. Nun sei man mit der Auswertung beschäftigt – bislang sei keine einzige legale Seite gefunden worden.

Extrem günstige Konditionen

Die Betreiber hätten aktiv um Kunden geworben, die extreme Inhalte im Netz verbreiten wollten. Die "Identitäre Bewegung" in Deutschland wurde von diesen kontaktiert und hätten so eine Zusammenarbeit erreicht. Für 30 Euro im Monat hätten sie sich dann eingemietet. Andere Kunden sollen für das gleiche Angebot übrigens deutlich mehr bezahlt haben.

Betreiber wollen nichts gewusst haben

Die "Cyberbunker"-Betreiber behaupten, dass sie keinerlei Kenntnis darüber hatten, welche Inhalte bei ihnen gespeichert wurden. Allerdings soll laut den Niederländern ein Wikileaks-Server bei ihnen im Einsatz gewesen sein, was zu der Polizeiaktion geführt haben soll. Gegenüber dem Spiegel und dem NDR wird dies aber bislang dementiert.

800 Server vom Netz genommen

700 Einsatzkräfte stürmten im vergangenen September das Gelände des Bunkers in Traben-Trarbach. Gefunden wurden 800 Server, die sogleich vom Netz genommen wurden. Vier Jahre lang wurde im Vorfeld ermittelt. Im April folgte dann auch die Anklage gegen vier Niederländer, drei Deutsche und einen Bulgaren. Vorgeworfen wird Beihilfe zu zahlreichen Straftaten. Darunter Drogenhandel, Kinderpornografie und Mord-Aufträge. (red, 17.5.2020)