Der finanzielle Aufwand, den Diesel an die immer strenger werdenden Abgasreglements anzupassen, war der kleinen, aber kultigen Japanmarke zu groß. Das rechnet sich nie. Ewig schade, war das doch der einzige Boxer-Diesel weit und breit. Dafür macht Subaru nun einen ersten Schritt in Richtung Elektrifizierung, Stichwort: (Mild-)Hybrid. Forester und XV e-Boxer – mit identer Technik – sind die Erstlinge dieser Linie, ein technischer Ausflug ins Grüne sozusagen, und wir sehen uns hier den XV etwas näher an.

Der erste Schritt in Richtung Elektrifizierung ist ein Mild-Hybrid-Ansatz, neben dem Forester bringt Subaru auch gleich den XV in Stellung. Dessen Design ist weniger sperrig als sonst üblich. Und Allrad? Sowieso.
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Seit 2008 hält Toyota 16,5 Prozent an der Subaru-Mutter Fuji Heavy Industries. Logisch, wenn man einmal die große Kopiertaste drückt, und fertig sind die Hybrid-Subarus, gell? Doch weit gefehlt! Subaru wird einmal mehr dem Ruf gerecht, eigenständige Lösungen zu suchen und einfach generell gerne etwas schräg zu denken.

An praktischem Talent mangelt es dem XV nicht, etliche Becherhalter und Behältnisse harren der Nutzung, aber das Kofferraumgesamtvolumen ist mit 340 Litern (bis 1193) geringer als beim nichthybriden Pendant (385–1310 l) – ein Zugeständnis an die Batterie unter dem Kofferraumboden.
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Man setzt auf den Boxer-Otto und Direkteinspritzung. Ähnlich wie bei Toyota ist die Wahl der Getriebewaffen CVT (mit simulierten sieben Schaltstufen), der E-Motor ist in die Getriebeglocke integriert. Anders als dort handelt es sich aber um eine recht kleine Maschine mit 12,3 kW (Toyota Prius: 53 kW) und 66 Nm, die Batterie hat nur eine bescheidene Kapazität von etwa 0,5 kWh (4,8 Ah; Prius: 7,2 Ah), und statt des 600-Volt-Spannungsniveaus im Prius begnügt Subaru sich mit 118.

"Wie lang ist es denn?"

Im Fahrbetrieb merkt man das Zusammenspiel beider Antriebskomponenten speziell beim Anfahren, der E-Motor tritt da als Booster in Erscheinung. Mitunter ruckelt es ein ganz klein wenig, wenn der 150-PS-Sauger sich zum Elektriker gesellt. Bei Bedarf legt der komfortabel ausgelegte XV durchaus munter los. Beim Verbrauch verspricht Subaru im Stadt- und Stop-and-go-Verkehr bis zu elf Prozent Spritersparnis, unser Testschnitt: 8,3 l / 100 km.

"So ein schönes Auto. Wie lang ist es denn?", frug die freundliche Dame angesichts des parkenden Wagens. Rund 4,5 Meter, verrieten wir, und im Namen des XV danke für das Kompliment. "Ja, so schön aber auch. Auf Wiedersehen!" Im Testwagen traf das Blau mit schwarzem und silbrigem Rustikalbeiwerk auf Schwarz und Hellgrau im Interieur sowie orange Nähte und kupferfarbene Akzente in Sitzen und Dekorelementen an Armaturenbrett und Türen.

An praktischem Talent mangelt es dem XV nicht, etliche Becherhalter und Behältnisse harren der Nutzung, aber das Kofferraumgesamtvolumen ist mit 340 Litern (bis 1193) geringer als beim nichthybriden Pendant (385–1310 l) – ein Zugeständnis an die Batterie unter dem Kofferraumboden. (Andreas Stockinger, 01.06.2020)