Zum Binge-Watching bestens geeignet: "Fauda".

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Das Leben eines Anti-Terror-Agenten kann turbulent sein, das gehört geradezu zur Job-Description. Und was schiefgehen kann, geht oft auch schief für Doron, Avichay, Hertzel, Nurit, Eli, Hila, Captain Eyov und die anderen. Ihre Einsätze im Gazastreifen, im Westjordanland und daheim in der israelischen Wüste enden regelmäßig im Chaos. Der Jäger wird zum Gejagten.

Dieses Durcheinander, diese unkontrollierbaren, entgleisten Situationen – im Arabischen "Fauda" – sind Leitmotiv und Namensgeber der mit Action, Spannung, aber durchaus auch mit Inhalt reich ausgestatteten Serie, die bereits in der dritten Staffel auf den Netflix-Servern darauf wartet, en bloc reingezogen zu werden.

Trailer zur dritten "Fauda"-Staffel.
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Denn zum Binge-Watching ist Fauda bestens geeignet. Die Dramaturgie ist hochprofessionell durchkomponiert, ein Cliffhanger jagt den nächsten. Und manchmal fällt es schwer, sich zu entscheiden, wer jetzt gerade der Gute und wer der Böse ist. Das sattsam bekannte Schwarz-Weiß-Schema wird aufgebrochen, vieles ist hellgrau, mittelgrau, dunkelgrau. Menschliches gibt es auf beiden Seiten – ebenso wie Unmenschliches. Sollte das alles gar aus dem wirklich echten Leben gegriffen sein?

Vorfreude auf die vierte Staffel ist angebracht, die Arbeiten haben bereits begonnen – doch dann kam Corona. Werden sich Doron und seine Burschen also in Zukunft kontaktlos begrüßen müssen, ganz ohne Umarmungen, Bruderküsse und Schulterklopfer, wenn sie vom Einsatz zurückkommen? Ganz und gar unvorstellbar ... (Gianluca Wallisch, 18.5.2020)