Große Events wie das Konzert von Seeed in der Prä-Corona-Ära im November 2019 wird es laut Wien-Holding noch länger nicht in der Wiener Stadthalle geben.

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Wien – Auch die Wien-Holding ist massiv von der Corona-Krise betroffen. Die vier Museen des Konzerns mussten schließen, der Twin-City-Liner die Trips nach Bratislava stoppen, alle Konzerte und Events in der Stadthalle wurden abgesagt, knapp 40 Prozent der 2.900 Mitarbeiter sind oder waren in Kurzarbeit – um nur einige Beispiele zu nennen. Wien-Holding-Chef Kurt Gollowitzer rechnet heuer aufgrund des Lockdowns mit einem Umsatzverlust in Höhe eines "relativ großen zweistelligen Millionen-Euro-Betrags", wie er am Montag sagte. Der Konzern ist auch mit 20 Prozent am Flughafen Wien beteiligt.

Dennoch sieht Gollowitzer die privatwirtschaftlich organisierte Holding im Eigentum der Stadt, in der rund 75 Firmen unter einem Dach versammelt sind, auch für 2020 "sehr gut aufgestellt und gerüstet". Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) verwies auf Rücklagen und auf das Rekordjahr 2019: Bei einer Bilanzsumme von 1,1 Milliarden Euro wurde im Vorjahr ein Gewinn von 76,5 Millionen Euro erzielt. Das Eigenkapital stieg in einem Jahr um 81,1 Millionen Euro, die Eigenkapitalquote auf knapp 59 Prozent. Größter Umsatzbringer ist der Immo-Bereich, etwa durch die Gesiba.

Für Aufsehen sorgte Gollowitzer mit dem Hinweis, dass er mit großen Konzerten in Wien erst mit Mitte 2021 rechne. Veranstalter, die Konzerte in der Stadthalle oder im Happel-Stadion abhalten wollen, würden auf Nummer sicher gehen und Touren verschieben. Dennoch plant die Wiener SPÖ weiter mit einem Donauinselfest Ende September 2020. Hanke räumte aber ein, dass "alles viel kleinteiliger notwendig sein" müsse. Sprich: Konzerte vor vielen Fans mit Gedränge – und damit ein herkömmliches Inselfest – wird es wohl nicht geben.

Holding-Museen öffnen zu Pfingsten

Die Museen der Holding – Mozarthaus, Jüdisches Museum, Kunsthaus und Haus der Musik – öffnen am 31. Mai. Am Pfingstsonntag und -montag gibt es freien Eintritt. Der Twin-City-Liner fährt vorerst nicht nach Bratislava, sondern ab 5. Juni nach Tulln, Orth an der Donau und Hainburg. Der Architekturwettbewerb für die Event-Arena in St. Marx wird Ende 2020 und damit einige Monate später als geplant finalisiert. (David Krutzler, 18.5.2020)