Wie viele Plätze je Reihe werden im Theater künftig besetzt sein? Wohl nicht alle.

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Wien – Während man im Bund derzeit an der für 25. Mai angekündigten Verordnung für Veranstaltungen ab 29. Mai bastelt, hat die Stadt Wien am Montag zu einem zweiten "Forum Kultur und Gesundheit" geladen. "Sehr fruchtbar" sei das fünfstündige Treffen zwischen Vertretern von Kultur, Medizin und Politik gewesen, resümierte der Umweltmediziner Hans-Peter Hutter.

Hutter ortete "ein enormes Bedürfnis" nach sachbezogenem Austausch und nach praktikablen Leitlinien, damit die einzelnen Veranstalter individuelle Lösungen für ihre Häuser und Bereiche erarbeiten könnten. Diese müssten sich an den drei simplen Grundregeln angesichts der Corona-Pandemie orientieren: Hände waschen, Abstand halten, Maske tragen. In einem wichtigen Punkt macht Hutter den Kulturveranstaltern allerdings keine Hoffnung: "Der Ein-Meter-Abstand wird bleiben müssen." Dabei gehe es vor allem um die Kongruenz zu anderen Maßnahmen. Dass etwa in der Gastronomie vier Menschen an einem Tisch Platz nehmen dürften, sei ein der Tatsache geschuldetes Zugeständnis, dass man eben in der Regel mit Familie oder guten Bekannten und nicht mit wildfremden Menschen Essen gehe.

Outdoor-Möglichkeiten

Vor allem im Outdoor-Bereich sieht Hutter viele Möglichkeiten. "Die Jahreszeit ist günstig, auf diese Weise den Kulturbetrieb allmählich wieder hochzufahren." Dennoch gelte es, für die Zonen der Publikumsbewegung vor und nach einer Veranstaltung viele Dinge zu berücksichtigen. Die Frage, wie eine finanzielle Kompensation aussehen müsse, um einen Spielbetrieb unter den medizinisch notwendigen Einschränkungen durchzuführen, sei politisch zu klären. Und noch etwas: "Eines ist medizinisch leider nicht möglich: Planungssicherheit zu geben. Es ist unmöglich, derzeit zu sagen, wie die medizinische Situation in drei oder vier Monaten aussehen wird." (APA, 19.5.2020)