Urlaub in Österreich soll attraktiv werden. Im Bild: Hallstatt.

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Wien – Am 29. Mai sind bekanntlich die Beherbergungsbetriebe – Hotels, Pensionen, Urlaub-am-Bauernhof-Betriebe – dran mit der schrittweisen Öffnung. Ab da sollen sie für Österreicherinnen und Österreicher offen sein, außerdem für Menschen aus allen Ländern, zu denen die Grenzen offen sind. Um die Sicherheit zu gewährleisten, sollen möglichst viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Hotels und ähnlichen Betrieben getestet werden, kündigten Bundeskanzler Sebastian Kurz, Tourismusministerin Elisabeth Köstinger und Wirtschaftskammer-Chef Harald Mahrer (alle ÖVP) am Donnerstag an.

In einem ersten Schritt soll am 29. Mai in bestimmten Projektregionen mit jenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gestartet werden, die Kontakt mit Gästen hätten. Anfang Juli wäre man laut Mahrer gern in der Lage, 65.000 Personalkräfte zu testen. Das seien zwar nicht alle, doch gehe man nach einem Zwiebelschalenmodell vor und beginne eben mit jenen, die Gäste betreuen. Ziel sei eine flächendeckende Testung. Die Kosten für die Tests trägt die Öffentliche Hand, durchgeführt werden sie von einem privaten Konsortium, das sich derzeit laut Mahrer gerade bildet. Angeboten werden die Tests über die Tourismusregionen.

Kärnten bot sich nur wenige Minuten nach Abtritt der drei Akteure von der Pressekonferenz als Modellregion an: "Wir wollen entschlossen voran gehen und eine Testregion nach Kärnten holen", gab der dortige Tourismuslandesrat Sebastian Schuschnig bekannt. "Kärnten ist ein Tourismusland, das gerade im Sommer ein Gästemagnet ist. Viele Kärntner Tourismusregionen eignen sich bestens, um österreichweit Erfahrungen zu sammeln", ließ er per Aussendung wissen. Susanne Kraus-Winkler, Obfrau des Fachverbandes Hotellerie in der WKÖ betont, es sei wichtig, dass die Tests "freiwillig und unbürokratisch" seien.

Einige Grenzfragen offen

Man wolle mit den verkündeten Maßnahmen attraktiv für ausländische Gäste sein, sagte Kurz. Lösungen gebe es ja bereits mit Deutschland, Liechtenstein und der Schweiz. Lösungen mit den östlichen Nachbarländern seinen nächste Woche realistisch. Der Süden sei heikler, man sei aber in Kontakt, erklärte der Kanzler. Er betonte wiederholt, dass man die Grenzen nur zu jenen Ländern öffnen könne, in denen die Infektionszahlen ähnlich gut wie in Österreich seien.

Kritik aus Italien

Der italienische Europaminister Enzo Amendola hat Österreich am Donnerstagabend dafür kritisiert: "Jetzt ist nicht die Zeit für einseitige Erklärungen. Es ist die Zeit intensiver Arbeit, um Europa in dieser harten Phase zu vereinen", erklärte Amendola in einer Presseaussendung. "Die Außengrenzen zu schließen, um den Binnentourismus in Österreich zu fördern, ist keine sensationelle Idee. Wir arbeiten im Einklang mit der EU-Kommission für offene Grenzen aufgrund epidemiologischer Daten",

40 Millionen Euro für eine Kampagne

Das Sicherheitskonzept umfasse außerdem die Kontaktnachverfolgung, so Mahrer, weiters die Isolierung betroffener Personen und den Weiterbetrieb der Häuser. Außerdem gehe es um Vorbeugung und Prävention. Was das genau bedeutet – etwa in Bezug auf Masken- oder Abstandspflichten –, wurde nicht konkretisiert.

Man wolle den Menschen, die in Österreich Urlaub machen, ein "Maximum an Sicherheit" und ein "Maximum an Freude" ermöglichen, so Kurz. Um die Lust daran zu wecken, wird die Österreich-Werbung laut Köstinger eine Werbekampagne ausrollen, sie erhält dafür ein Sonderbudget von 40 Millionen Euro. Der Titel der Kampagne: "Auf dich wartet ein guter Sommer". Sie soll jene Länder erreichen, zu denen die Grenzen aufgehen. Die Kampagne solle außerdem im ORF-TV und auf Ö3 ausgespielt werden, hieß es von der Österreich-Werbung. (elas, 21.5.2020)