Demonstranten forderten im Februar Gerechtigkeit für Ahmaud Arbery.

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Im Fall des getöteten unbewaffneten Schwarzen Ahmaud Arbery im US-Bundesstaat Georgia hat es eine weitere Festnahme gegeben. Dem 50-jährigen William B., einem Weißen, werde unter anderem vorsätzlicher Mord zur Last gelegt, teilte das Kriminalamt in Georgia (GBI) am Donnerstagabend mit. Nach Angaben Lee Merritts, des Anwalts der Familie Arbery, hatte B. den Angriff am 23. Februar aus seinem Auto gefilmt.

Es hatte mehr als zwei Monate gedauert, bis es die ersten beiden Festnahmen wegen des Mordes an dem 25-jährigen Arbery gab. Die Ermittlungen kamen erst richtig in Gang, als der Fall durch das verstörende Handyvideo breite Aufmerksamkeit erlangte. Arbery wurde beim Joggen getötet. Anwalt Merritt wirft B. vor, bewaffnet gewesen zu sein und beim Filmen seine Waffe entsichert zu haben. In dem 14-Sekunden-Clip ist in der Tat ein entsprechendes Geräusch zu hören.

Anfang Mai waren in dem Fall bereits der 64-jährige Gregory M. und sein 34-jähriger Sohn Travis festgenommen worden. Ihnen werden Mord und schwere Körperverletzung zur Last gelegt. Den Ermittlern zufolge hatten sie Arbery mit zwei Schusswaffen konfrontiert, als dieser in dem Viertel unterwegs war. Alle drei Tatverdächtigen sind weiß.

Erinnerung an Tod von Trayvon Martin

Der Fall weckt Erinnerungen an den Tod des schwarzen Teenagers Trayvon Martin im Februar 2012 in Sanford in Florida. Verfolgt von dem "freiwilligen Nachbarschaftswächter" George Zimmerman, der ihn angeblich für einen Kriminellen hielt, während er von einem Supermarkt zur Wohnung seines Vaters ging, wurde er bei einer Rauferei erschossen. Eine Geschworenenjury sprach Zimmerman frei. (red, APA, 22.5.2020)