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Der Journalist Jamal Khashoggi wurde 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul ermordet.

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Riad – Die Familie des getöteten saudischen Journalisten Jamal Khashoggi vergibt dessen Mördern. "Wenn ein Mensch vergibt und sich versöhnt, bekommt er seinen Lohn von Allah", twitterte Khashoggis Sohn Salah. "Darum verkünden wir, die Söhne des Märtyrers Jamal Khashoggi, dass wir diejenigen, die unseren Vater getötet haben, begnadigen."

Khashoggi war am 2. Oktober 2018 im saudi-arabischen Konsulat in Istanbul ermordet worden. Khashoggi, der in den USA lebte, war ein harter Kritiker des Kronprinzen Mohammed bin Salman, der de facto der Herrscher im erzkonservativen Königreich ist. Nach türkischer Darstellung wurde der Mord von höchster saudischer Stelle angeordnet. Auch der US-Geheimdienst CIA und einige westliche Regierungen zeigten sich überzeugt, dass Mohammed den Mord angeordnet hatte.

Ein Gericht in Saudi-Arabien hatte vergangenen Dezember in dem Fall fünf Personen zum Tod verurteilt. Salah Khashoggi sagte zu dem Urteil, dass "es uns gegenüber fair gewesen" und Gerechtigkeit erreicht worden sei.

Nur wenige Stunden danach twitterte Khashoggis Verlobte Hatice Cengiz: "Niemand hat das Recht, die Mörder zu begnadigen. Wir werden weder den Mördern noch denjenigen, die den Mord angeordnet haben, verzeihen", und fordert Gerechtigkeit für Khashoggi. (red, APA, 22.5.2020)