NGOs fordern die Evakuierung des Camp Moria, aufgrund der Gefahr einer Covid-19 Ausbreitung.

Foto: Reuters / Elias Marcou

Athen – Im überfüllten Flüchtlingslager von Moria auf der griechischen Insel Lesbos ist eine junge Frau aus Afghanistan von einer anderen Afghanin getötet worden. Die Polizei bestätigte dem Sender ERT Ägäis den Vorfall, der sich am Freitagabend ereignete.

Streit zwischen Kindern

Die mutmaßliche Täterin sei zunächst auf die umliegenden Hügel geflohen, aber in der Nacht auf Samstag festgenommen worden, berichtete das Staatsradio am Samstag. Nach Informationen aus Polizeikreisen gab es zuvor einen Streit zwischen den Kindern der beiden Frauen, die in benachbarten Zelten wohnten. Die Behörden haben inzwischen die beiden Familien in andere Orte gebracht, wie das örtliche Nachrichtenportal "Politikalesvos" berichtete.

Das berüchtigte Lager von Moria ist überfüllt, und Streitigkeiten zwischen den Menschen, die auf engstem Raum zum Teil in Hütten und unter Plastikplanen leben, sind alltäglich. In und um das Lager mit einer Aufnahmekapazität von 2.757 Personen harren nach jüngsten Angaben gut 17.000 Menschen aus. Hilfsorganisationen und das UN-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) fordert seit Jahren, dass das Lager aufgelöst wird und die Menschen in bessere Unterkünfte gebracht werden. (APA, 23.5.2020)