Lou Asril: "Die Kerne sehen aus wie Diamanten"

Lukas Riel (20) hat unter dem Künstlernamen Lou Asril in diesem Frühjahr seine erste Mini-LP "louasril" herausgebracht.
Foto: Katharina Gossow

Dem Musiker Lou Asril hat es der Granatapfel angetan. Am liebsten isst er die süß-säuerlichen Kerne im Salat.

"Der Granatapfel gilt ja als Frucht der Verführung – damit passt er ganz gut zu mir, finde ich: Ich liebe es, auf der Bühne mit meiner Musik und ganz besonders mit Blicken zu verführen. Dass die Musik meine Leidenschaft ist, wusste ich früh. Auch, dass ich das mal professionell machen möchte. Schon mit elf habe ich erste Songs geschrieben.

Am Granatapfel fasziniert mich ganz besonders der Aufbau. Die roten Kerne im Inneren sehen aus wie Perlen oder Diamanten. Außerdem schmeckt er einfach gut. Das war mir lange nicht klar. Früher habe ich den Granatapfel schon mal mit einer Grapefruit verwechselt.

Heute esse ich ihn am liebsten in Salaten, die Kerne bringen eine süße Säuerlichkeit, eine Freshness ins Essen. Und er ist vielseitig einsetzbar. Mir schmeckt er auch mit süßem Haferbrei, zusammen mit Hafermilch, Heidelbeeren und Bananen. Zum Risotto passt er auch. Ich liebe einfach gutes Essen!

Einen Trick zum Öffnen des Granatapfels hat mir vor einiger Zeit meine Backgroundsängerin verraten: Man richtet eine Schüssel Wasser her, schneidet die Frucht auf und zerlegt eine Hälfte nach der anderen im Wasser, so gibt’s definitiv keine Sauerei. Kann ich nur empfehlen." (Anne Feldkamp)


Simone Stribl: "Pfingstrosen kann ich kaum widerstehen"

Die gebürtige Oberösterreicherin Simone Stribl ist TV-Journalistin und wird im August die ORF- Sommergespräche moderieren. Obwohl sie Blumen liebt, wird sie dabei keine floralen Muster tragen.
Foto: Katharina Gossow

ORF-Journalistin Simone Stribl erklärt, warum sie die "Rose ohne Dornen", wie die Pfingstrose auch genannt wird, besonders mag.

"Schon als Kind haben mich Blumen fasziniert. Ich war zum Beispiel richtig traurig, wenn der Bauer gegenüber unseres damaligen Hauses in Oberösterreich die Wiese mit den vielen schönen Blumen abgemäht hat. Ich erinnere mich auch an die weiß-rosa Pfingstrosen im elterlichen Garten. Die wachsen dort nun schon seit Jahrzehnten. Ich mag die Pfingstrose vor allem wegen ihrer vollen, großen Blüten – egal in welcher Farbe. Sie ist für mich auch deswegen besonders, weil es sie nur saisonal gibt. Der Mai ist ihr Monat.

Komme ich beim Blumenkiosk vorbei und sehe die ersten Pfingstrosen, kann ich kaum widerstehen und nehme mir einen Strauß mit nach Hause. Das ist der kleine Luxus, den ich mir gönne. Mit ihnen kommen Farbe und Duft in die Wohnung. Mit einem Garten schaut’s in Wien leider schlecht aus.

Aber ich habe einen würdigen Ersatz gefunden: den Burggarten. Dort gibt es eine wahre Pfingstrosen-Plantage. Mit Spannung warte ich jedes Jahr darauf, dass sie wieder blühen – heuer war das schon der Fall. Ich komme dann oft hin, rieche an ihnen und mache Fotos. Tatsächlich habe ich im Laufe der Jahre eine große Fotosammlung der schönsten Exemplare aus dem Burggarten auf meinem Handy gespeichert. (Markus Böhm)


Stella Rollig: "Dieser Baum ist mein neues Baby"

Stella Rollig ist seit Jänner 2017 Generaldirektorin und wissenschaftliche Geschäftsführerin der Österreichischen Galerie Belvedere in Wien.
Foto: Katharina Gossow

Stella Rollig vom Museum Belvedere in Wien beeindrucken an ihrem Judasbaum die faszinierenden und gleichzeitig unheimlichen Blüten.

"Diesen Baum haben mein Mann und ich im März auf unserem Grundstück im Weinviertel gepflanzt. Der Baum ist sozusagen mein ‚neues Baby‘, darum liegt er mir besonders am Herzen. Es handelt sich um einen Judasbaum, einen Cercis siliquastrum. Der Legende nach hat sich Judas Ischariot an einem solchen Baum erhängt. Deswegen habe ich ihn allerdings nicht ausgesucht. Das Besondere an dieser Pflanze ist, dass seine Blüten direkt aus dem Stamm wachsen. Mir erscheint das unheimlich und faszinierend zugleich. Mein Mann hat sich Obstbäume gewünscht, die haben wir auch gepflanzt. Mit meiner Warnung an ihn, dass ich mich nicht beim Einkochen von Marmelade sehe.

Ich betrachte mich als botanisch nicht sehr bewandert, auch nicht als leidenschaftliche Gartlerin. Ich wollte einen Baum, der einfach schön zum Anschauen ist. Der Judasbaum ist mir in einem Gartenbuch aufgefallen, wegen seiner dunkelrosa Blütenpracht. Klimatisch passt der aus dem Nahen Osten stammende Baum einwandfrei in unsere Gefilde, vor allem angesichts der zunehmenden Trockenheit. Angeblich wird er fünf bis acht Meter hoch. Also gerade groß genug, dass man sich gut unter ihn setzen können wird.

Natur und Kunst? Die Natur hat die Kunstwelt immer schon herausgefordert. Das reicht von den englischen Landschaftsgemälden über den Stimmungsimpressionismus bis hin zur konzeptuellen Kunst des kürzlich verstorbenen Lois Weinberger und den analytischen Projekten eines Oliver Ressler, der sich besonders mit der Zerstörung der Natur aufgrund der Klimakatastrophe und der Ausbeutung der Rohstoffe auseinandersetzt." (Michael Hausenblas)

(RONDO Exklusiv, 4.6.2020)