Bietet ab sofort Nachrichten in einfacher Sprache an: ORF.at.

Screenshot: orf.at

Wien – Das Newsportal ORF.at bietet seit dem heutigen Mittwoch Nachrichten in einfacher Sprache an. Am Fuß der Webseite wurde ein Modul eingerichtet, mit dem sich jeder die leicht verständlichen Informationen anzeigen lassen kann. Möglich wird das Angebot durch eine Kooperation mit der APA – Austria Presse Agentur, die bereits seit 2017 News in einfacher Sprache bereitstellt.

Die Meldungen sind in kurzen Sätzen verfasst, auf schwierige Wörter wird nach Möglichkeit verzichtet, oder diese werden in einer Ergänzung erklärt. Das Angebot richtet sich an Menschen mit eingeschränktem Leseverständnis ebenso wie an Personen, die gerade Deutsch lernen. Die News werden von der APA-Redaktion erstellt, in Kooperation mit der Grazer Firma Capito und unterstützt vom Sozialministerium. "Wenn wir den Anspruch haben, alle Österreicherinnen und Österreicher mit den wichtigsten Nachrichten zu erreichen, dann müssen wir auch die Sprache aller Gruppen sprechen", betont ORF.at-Chefredakteur Gerald Heidegger.

Ausbau geplant

Die Nachrichten in leicht verständlicher Sprache sollen demnächst weiter ausgebaut werden. Denn mit Anfang des Jahres hat die Inklusive Lehrredaktion, die früher beim "Kurier" angesiedelt war, im ORF-Zentrum am Küniglberg eine neue Heimat gefunden. Das Projekt wird vom Fonds Soziales Wien unterstützt und von Jugend am Werk umgesetzt.

Die APA bietet bereits seit 2017 unter dem Namen "TopEasy" einen Nachrichtendienst in einfacher Sprache an. Ein Team in APA-MultiMedia übersetzt täglich vier bis sechs Nachrichtenmeldungen aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Chronik, Kultur und Sport in zwei einfachere Sprachstufen, A2 und B1.

APA-Chefredakteur Johannes Bruckenberger sieht bei "TopEasy" nicht nur einen Nutzen für die Medien, sondern auch für die Gesellschaft: "Mit dem Projekt unterstützt die APA-Redaktion nicht nur die Medien dabei, zusätzliche Zielgruppen und Märkte zu erreichen. Wir leisten auch einen wertvollen Beitrag zur Barrierefreiheit im Nachrichtenbereich." Die gesellschaftspolitische Relevanz streicht auch Christian Kneil, Leiter von APA-MultiMedia, hervor: "Das Nicht-Verstehen von Texten hat für die Betroffenen gravierende Folgen. Studien zeigen, dass Menschen mit geringer Lesekompetenz kaum Medien konsumieren und auch seltener zu Wahlen gehen." (APA, 27.5.2020)

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