"Wann werden sie den ungeklärten Fall wegen der ‚Crazy Joe Scarborough‘-Sache in Florida wieder aufmachen? Ist er mit Mord davongekommen? Warum hat er den Kongress so still und schnell verlassen? Ist das nicht offensichtlich? Was passiert jetzt? Ein totaler Idiotenjob!"

US-Präsident Donald Trump.
Foto: AFP/MANDEL NGAN

In den sozialen Medien sind unzählige Verrückte, Verschwörungstheoretiker und Rufmörder unterwegs. Wenn aber ein Twitter-Eintrag wie der obige vom Präsidenten der USA stammt, dann ist das ein klares Indiz für Amtsunfähigkeit. Wie weit aber ein Land gekommen ist, wenn ein Präsident vor 80 Millionen Followern einen kritischen Journalisten (Joe Scarborough) ohne den Funken eines Hinweises als Mörder bezeichnet und keine merkbare Reaktion erfolgt? Es geht um den (Unfall-)Tod einer jungen Frau vor vielen Jahren, die für den damaligen Kongressabgeordneten Scarborough arbeitete. Der Witwer der Frau hat jetzt den Chef von Twitter in einem offenen Brief aufgefordert, solche Tweets von Trump nicht mehr zuzulassen. Bisher vergeblich. Twitter hat allerdings zu anderen haltlosen Behauptungen Trumps zur Briefwahl Korrekturen veröffentlicht.

Trumps Verhalten ist offensichtlich getrieben von einer fortschreitenden psychischen Verschlechterung, weil er mit Corona nicht fertig wird – sowie von Versuchen, seine Macht autoritär abzusichern. Je näher die Wahlen rücken, desto schlimmer wird es werden. (Hans Rauscher, 27.5.2020)