Es ist das vielleicht begehrteste Restaurant der Stadt, der Liebling der Kreativköche ebenso wie jener der Hardcore-Bobos, von jungen Vätern und jungen Managerinnen gleichermaßen: Das Mochi von Eddi und Nicole Dimant, Tobi Müller und Sandra Jedliczka hat nach dem Lockdown wieder offen. Serviert wird aber ausschließlich im Gastgarten unter den mächtigen alten Bäumen im stillen, ersten Teil der Praterstraße – der ist für so manche eh die größte der Attraktionen dieses Sehnsuchtsortes. "Im Gastraum wären uns mit Wahrung der Mindestabstände genau sechs Sitzplätze übrig geblieben", sagt Tobi Müller.

Foto: Mochi

Ausschließlich Gastgartenservice stimmt aber auch nicht ganz. An vier Terminen, stets an einem Freitag, dürfen sehr wohl Gäste drinnen sitzen, und zwar für die wohl schönste, verrückteste, aber auch allerköstlichste Zeit, die man sich im Mochi nur vorstellen kann. Die Reservierung gilt nämlich nur für zwei Personen, der einzige Tisch, eine dicke Eichenbohle von den Tischmitte-Machern, wird nämlich nur paarweise vergeben. Das kostet dann 149 Euro pro Person, die Weinbegleitung (ausschließlich Sachen, die die Mochis selbst gern schlucken) ist dabei inkludiert. Zu essen gibt es Omakase, exklusiv von Eddi Dimant gefertigt, in zehn Gängen, eine mächtige Soda-Karaffe steht ebenfalls auf dem Tisch.

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Was soll man sagen? Es ist ein Abenteuer, so ganz allein und doch umtost vom Sturm des Abendservice im Mochi sitzen zu dürfen, von Restaurantleiter Dominic Hofer die herrlichsten Weine aus Zaltos gereicht zu bekommen, von Eddi die unglaublichsten, im Mochi noch nie gesehenen High-End-Tellerchens rübergeschoben zu kriegen und von Tobi mit Schmäh und Herzenswärme nach allen Regeln des Gastgebens eingewickelt zu werden.

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Und es ist wahrhaftig außerordentliches Essen in zehn fantastisch großzügigen Gängen, auf das man sich da freuen darf. Kurz gebratene, tagesfrische Shiitake, Austernseitlinge und Buchenpilze der im Haus gezogenen Pilzbrüder-Schwammerln, mit Dashi-Paradeiser-Beurre-blanc von solch zarter Wucht, dass man ganz benommen ist vor Glück. Oder Nigiri, die Eddi bei Tisch formt und mit unfassbar gutem Fisch belegt, Blauflossen-Bauch aus der Adria etwa, frischester Makrele oder seidig zarter Goldbrasse. Damit auch ja keiner auf die Idee kommt, solch majestätische Delikatessen in den Sojatiegel zu tunken, ist erst gar keiner bei Tisch. Statt dessen lackiert Dimant die Happen auf die exklusiv japanische Art mit einem Pinsel – so unvergleichlich viel besser als alles, das man in diesem Land sonst an Sushi bekommt, dass der Genuss gefährlich ist: Hinterher wird man nur ganz schwer wieder glücklich werden.

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So geht es dahin, X.O. Beef vom Robata darf auch dabei sein, ein überirdisch gegrillter Spargel ebenso, bis man irgendwann ganz deppert ist vor Glück. Ein einzigartiges Erlebnis, das es eigentlich gar nicht gibt. Außer am 3., 4., 9. und 10. Juni. Die Reservierung ist ab Freitag, 9 Uhr, über die Website möglich. (Severin Corti, 28.5.2020)

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Update, 29.5., 11.30: Die Termine sind bereits ausgebucht.