Jetzt kommen die ersten Fahrverbote für laute Motorräder. Also für jene mit mehr als 95 Dezibel im Nahfeldpegel. Davon betroffen sind rund sieben Prozent der Motorräder. Und natürlich die meisten von jenen, die einen lauteren Endtopf montiert haben.

Foto: Wolf-Dieter Grabner

In Tirol wird diesen Sommer ein Fahrverbot für besonders laute Motorräder auf Bergstraßen im Außerfern eingeführt. Dies werde für Motorräder, "welche laut Zulassung einen Nahfeldpegel von über 95 Dezibel aufweisen", gelten, sagte Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe (Grüne) am Donnerstag in einer Aussendung. Es seien die ersten in Österreich auf Lärm basierenden Fahrverbote.

Störender Motorradverkehr

Konkret sollen damit die Bschabler-, Hahntennjoch-, Lechtaler-, Bergwang-Namloser und die Tannheimerstraße entlastet werden. "Die gutachterliche Grundlage für diese Verordnungen bildet die repräsentative Lärmstudie, aus welcher klar hervorging, dass der Motorradverkehr an den Sommer-Wochenenden und insbesondere das hochtourige Fahren bei Beschleunigungs- und Bremsvorgängen am meisten störend für die Befragten sind", sagte Christoph Lechner, Lärmexperte des Landes.

Aber von dem Fahrverbot sind nur wenige in Österreich zugelassene Motorräder betroffen – lediglich sieben Prozent überschreiten den Nahfeldpegel von über 95 Dezibel. "Diese 4.400 lauten Motorräder erzeugen in Summe dieselbe Emission als Nahfeldpegel, wie die restlichen circa 61.000 leiseren Motorräder", erklärte Lechner. Bei Übertretung sei eine Geldstrafe von 220 Euro zu bezahlen. Das Fahrverbot gilt von 10. Juni bis 31. Oktober 2020. (APA, 29.5.2020)