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Wenn Menschen nicht mehr konsumieren, keine TV-Geräte und Autos kaufen, nicht mehr auf Urlaub fahren und auch nicht ins Restaurant Essen gehen, dann wird es für Österreichs Wirtschaft trist werden. Auf diesen Umstand hat der Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer in einem Interview mit dem Wein- und Gourmetmagazin Falstaff versucht aufmerksam zu machen.

Die Sache ist allerdings, zumindest laut einiger Kritiker, in die Hose gegangen. Die Kombination aus Text und Bild hat in sozialen Medien für Aufregung gesorgt. Der Titel zum Interview lautet "Genießen wir wieder!", darunter zu sehen ist Mahrer offensichtlich in einem Weinkeller mit einer großen Flasche. Eingeleitet wird das Gespräch mit den Worten: "Harald Mahrer, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich und selbst ein leidenschaftlicher Genießer, appelliert an die Falstaff-Community: "Wir müssen wieder Lust entwickeln – Lust auf Konsum, Lust aufs Essengehen, Lust auf Gourmet-Weekends, Lust auf Shopping, kurz: Lust aufs Leben".

Kritik daran kam unter anderem von der PR-Beraterin Heidi Glück, selbst ÖVP-nah. Sie sprach auf Twitter vom "falschen Zeitpunkt, falscher Botschaft, falsches Medium. Da ist wohl das Feingefühl verlorengegangen." Viele von der Corona-Krise betroffene Unternehmen, würde diese Botschaft nicht so "freudig" aufnehmen.

Auf der Homepage vom Falstaff ist das Interview nicht mehr auffindbar, das Bild kursiert jetzt natürlich dennoch überall. Falstaff-Herausgeber Wolfgang Rosam verteidigte das Interview auf Twitter. Ein Genussmagazin müsse nun mal über Genuss berichten.

(red, 31.5.2020)