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Liverpool oder Leipzig?

Foto: Reuters/ Alexander Hassenstein

Wien/Berlin/Liverpool – Jürgen Klopp, so heißt es, war dieser Tage in einer besonderen Mission unterwegs. Der Teammanager des FC Liverpool soll bei der Vereinsführung des Champions-League-Siegers vorgesprochen und dabei vor allem eines im Sinn gehabt haben: Die Verpflichtung von Timo Werner im Sommer.

Noch steht der Nationalspieler in Diensten des Fußball-Bundesligisten RB Leipzig. Am Montag (20.30 Uhr/DAZN) im Spiel beim 1. FC Köln will er mit weiteren Toren dazu beitragen, dass die Sachsen der erneuten Qualifikation für die Königsklasse näherkommen. Ob er im Erfolgsfall dort aber das Trikot der Roten Bullen oder das der Reds trägt, scheint offener denn je.

Der englischen Tageszeitung "The Guardian" zufolge wird der Flirt zwischen Liverpool und Werner jedenfalls immer heißer. Ein offizielles Angebot aus England gebe es zwar noch nicht, die Absicht eines Transfers sei in Liverpool aber vorhanden.

60 Millionen Euro Ablösesumme

Werner besitzt in Sachsen noch einen Vertrag bis 2023, kann aber in diesem Sommer durch eine bis zum 15. Juni gültige Klausel für die festgeschriebene Ablöse von rund 60 Millionen Euro den Verein verlassen.

In Köln kann der 24-Jährige die nächste Bewerbung abgeben – und im Fernduell um die Torjägerkanone mit Bayern Münchens Robert Lewandowski nachziehen. Im Vergleich zum jüngst dürftigen Auftritt gegen Hertha BSC (2:2) müssen sich Werner – und Leipzig – jedoch steigern.

"Wir hatten in unseren Leistungen insgesamt ein bisschen zu viele Schwankungen drin. Und haben auch nicht den Kader, um immer alles komplett kompensieren zu können", sagte Trainer Julian Nagelsmann.

Zwölf Punkte Rückstand

Satte zwölf Punkte Rückstand hat der Herbstmeister inzwischen auf Spitzenreiter Bayern München angehäuft. Von der Meisterschaft träumt in Leipzig längst niemand mehr, und auch die fest eingeplante Qualifikation für die Champions League droht in Gefahr zu geraten.

Zwar ist RB nach der Corona-Zwangspause noch ungeschlagen, ließ gegen Hertha und den SC Freiburg (1:1) aber auch wichtige Punkte liegen. Einen erneuten Rückschlag wollen Werner und Co. in Köln verhindern. Nach zuletzt vier sieglosen Spielen scheinen die Rheinländer verwundbar.

Nagelsmann warnte dennoch. "Der 1. FC Köln hat unter Trainer Markus Gisdol eine beeindruckende Entwicklung genommen", sagte der Coach: "Sie hatten zwar jetzt gegen die TSG Hoffenheim einen kleinen Rückschlag, sind grundsätzlich aber eher auf dem Weg nach vorn."

Diesen wollen auch Werner und RB Leipzig beibehalten. (sid, 31.5.2020)