Die Hoppalas bei Videokonferenzen haben wir mittlerweile alle durch.

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Die Homeoffice-Hoppalas bei Videokonferenzen haben wir mittlerweile alle durch, oder beinahe alle: Durch das Bild spazierende Katzen, Hunde, Wellensittiche und Meerschweinchen entlocken uns nur noch ein müdes Lächeln – allein der Babyelefant ist noch bei niemandem über die Tastatur gehuscht. Die Kinderchen der anderen kennen wir in allen akustischen Ausprägungen, von der Kreissäge bis zum Qualifikationsversuch für den "Kiddy Contest". Danke für, na ja, intime Momente jenen weltvergessenen Kollegen und Kolleginnen, die sich bei eingeschalteter Kamera und/oder Mikrofon so verhalten, als wären wir nicht in ihren Wohnungen zu Gast. Und bei zunehmend warmem Wetter bitte aufpassen auf verrutschende Kameras: Man geht nicht unten (fast) ohne ins Büro.

Alles klappt hervorragend. Wir heben brav unsere virtuellen Händchen, um uns zu Wort zu melden, und mit den echten klatschen wir bei stummgeschalteten Mikrofonen, wenn es etwas zu loben gibt. Hin und wieder telefonieren wir bilateral: Die Stimmen klingen weniger blechern. In Kleinstgruppen könnten wir uns ja schon wieder treffen, aber es ist eben ein Unterschied, ob ein kollegialer After-Work-Drink eine generalstabsmäßige Planung benötigt oder nur einen einfachen Entschluss beim Verlassen des Büros. Mit einem Wort: Es geht uns eh gut. Und zwischen dem und "Es geht uns gut" liegt eine versunkene Welt. (Gudrun Harrer, 2.6.2020)